Berlin | Während sich die Arbeitgeber derzeit dagegen wehren, dass für die Privatwirtschaft künftig strengere Regeln gelten sollen, waren 2017 etwa 390.000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst befristet beschäftigt.

Das zeigt die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Susanne Ferschl, über die die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet (Mittwochsausgabe). Demnach wären 9,5 Prozent aller Beschäftigten im öffentlichen Dienst befristet eingestellt, in der Privatwirtschaft sollen es nur 7,1 Prozent sein, insgesamt 2,1 Millionen.

Im öffentlichen Dienst habe der Befristungsanteil 2017 auf dem gleichen Niveau wie zehn Jahre zuvor gelegen, in der Privatwirtschaft sei er seither um 1,2 Prozentpunkte gestiegen, berichtet die Zeitung weiter. Der Anteil von Befristungen bei Neueinstellungen im öffentlichen Dienst sei hoch: 2017 habe er bei 61 Prozent gelegen, nur jeder Vierte wurde danach unbefristet übernommen. In der Privatwirtschaft seien dagegen nur 40 Prozent der Neueinstellungen befristet gewesen; 46 Prozent wurden übernommen.

„Die Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis gleicht einem Lotteriespiel“, sagte Ferschel der „Süddeutschen Zeitung“. Sachgrundlose Befristungen sollten sowohl in der Privatwirtschaft als auch im öffentlichen Dienst abgeschafft werden.

Autor: dts