Köln | Die Inzidenz sinkt am Montag dem 30. August, so das Robert Koch-Institut (RKI) unter 150. Die Corona-Zahlen und Fakten für Köln und Deutschland am gestrigen Montag. Intensivmediziner warnen vor einer Überlastung des Gesundheitssystems.

Die Lage in Köln am Montag, 30. August

Mit 91 neuen Covid-19-Fällen sinkt die Zahl der Neuinfektionen deutlich, nachdem diese in den vergangenen Tagen oft über 200 lag. Dies schlägt sich auch in der gesunkenen 7-Tage-Inzidenz für den Zeitraum 24. bis 30. August mit 149,3 in Köln nieder. Das RKI meldet für Köln wiederum keinen neuen Todesfälle, die im Zusammenhang mit Covid-19 stehen. Dabei gibt es nach den Kölner Stadtteilen durchaus Unterschiede, so haben Libur und Elsdorf eine Inzidenz von 0. Roggendorf/Thenhoven dagegen hat eine Inzidenz von 484,7 und Gremberghoven von 554,1. Lagen in der zweiten Welle die höchsten Inzidenzen vor allem im rechtsrheinhischen Köln, so sind hohe Inzidenzen auch im linksrheinischen Köln anzufinden, einige Beispiele:
• Bocklemünd/Mengenich: 223,6
• Ossendorf: 226,6
• Bilderstöckchen: 197,5
• Bickendorf: 187,2
• Rondorf: 160,3
• Meschenich: 249,3
• Immendorf: 242,5
• Marienburg: 179,1
• Müngersdorf: 157,5
• Lindweiler: 172,2

• Mülheim: 215,8
• Buchheim: 265,7
• Holweide: 276,7
• Kalk: 315,0
• Höhenberg: 310,1
• Vingst: 278,7
• Ostheim: 235,8
• Ensen: 298,5
• Finkenberg: 351,7
• Urbach: 261,4
• Wahn: 346,1

Die Patient*innenzahlen auf den Kölner Intensivstationen laut DIVI-Intensivregister: 36 Menschen werden derzeit intensivmedizinisch mit einer Covid-19-Erkrankung behandelt und davon 16 invasiv beatmet.

RKI meldet 5.750 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 74,8

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Dienstagmorgen vorläufig 5.750 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 0,1 Prozent oder 3 Fälle mehr als am Dienstagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz sank trotzdem laut RKI-Angaben von gestern 75,8 auf heute 74,8 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Dass die Zahl der neuen Fälle gegenüber der Vorwoche steigt, der Inzidenzwert aber gleichzeitig sinkt, ist nur möglich, weil das RKI aktuell zahlreiche Nachmeldungen aus früheren Zeiträumen hat, die in die Inzidenzwertberechnung nicht mehr eingehen. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 112.700 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 33.300 mehr als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 60 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus.

Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 178 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 25 Todesfällen pro Tag (Vortag: 23). Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 92.200. Insgesamt wurden bislang 3,94 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Intensivmediziner fürchten Überlastung des Klinikpersonals

Angesichts wieder steigender Covid-Patientenzahlen in den Kliniken warnen Intensivmediziner vor einer Überlastung des Personals auf den Intensivstationen. „Unsere Leute sind erschöpft“, sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Das Personal auf den Intensivstationen stehe nach wie vor unter Dauerbelastung: „Die Erschöpfung aus den ersten drei Wellen konnte noch gar nicht wieder aufgeholt worden.“

Die Kliniken hätten keine Pause gemacht, sondern über den Sommer viele der verschobenen Eingriffe nachgeholt. „Die meisten Beschäftigten auf den Intensivstationen hatten noch gar keine Gelegenheit, sich zu erholen“, so der Intensivmediziner. Die aktuelle Entwicklung auf den Intensivstationen nannte Marx „besorgniserregend“.

Innerhalb eines Monats habe sich die Zahl der Covid-Patienten von unter 400 auf über 1.000 fast verdreifacht. „In einigen Regionen wird es auf den Intensivstationen schon wieder voll“, warnte Marx.

Autor: red, dts