Köln | Die Stadt Köln kann weiterhin keinen tagesaktuell korrekten Inzidenzwert und Corona-Fallzahlen angeben. Der Kölner Gesundheitsdezernent Rau mit einer Erklärung. Die Corona-Lage in Köln und Deutschland am 17. Dezember.

Die Corona-Lage in Köln am 17. Dezember

Das Corona-Lagebild in Köln bildet weiterhin nicht den tagesaktuellen Stand ab. Es ist bestimmt von massiven Nachmeldungen und das bis mehrere Tage später. Insofern müssen die tagesaktuell veröffentlichten Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG NRW) über mehrere Tage derzeit nach oben korrigiert werden. Dennoch lässt sich derzeit eine leichte Abflachung des Infektionsgeschehens in Köln feststellen. Vor dem Hintergrund der sich schnell ausbreitetenden Omikron-Variante in NRW gilt aber weiterhin Vorsicht. Der Leiter des Kölner Gesundheitsamtes Dr. Johannes Nießen macht dies an einem Beispiel deutlich: „Nach allem, was wir aktuell wissen, ist die Omikron-Variante hochansteckend. Ein Beispiel einer Weihnachtsfeier in einem Brauhaus macht dies deutlich: Von 45 Teilnehmenden sind aktuell 33 Personen positiv getestet, hinzu kommt eine Mitarbeiterin und zwei Gäste, die abseits der Gruppe saßen. Noch sind nicht alle PCR-Tests ausgewertet, bei vier Personen konnte jedoch bereits die Omikron-Variante nachgewiesen werden.“

Der Kölner Gesundheitsdezernent Dr. Harald Rau begründet die mangelhafte Informationslage zur Kölner 7-Tage-Inzidenz und den tagesaktuellen Zahlen: Es habe zweimal Probleme beim Datentransfer zwischen Gesundheitsamt Köln, LZG NRW und RKI gegeben. Jetzt soll die RKI-Software upgedatet werden. Rau gibt zu, dass das Kölner Gesundheitsamt nicht mehr in der Lage ist tagesaktuell alle positiven Befunde zu erfassen. Zudem schiebt Rau die Verantwortung den Laboren zu, die ebenfalls nicht mehr tagesaktuell übermitteln würden. Eine städtische Mitteilung vom gestrigen Freitag, 17. Dezember: „Rau zeigt sich zuversichtlich, dass es durch den Einsatz von mehr Personal und Prozessoptimierungen im Gesundheitsamt ab sofort wieder gelingt, positive Befunde innerhalb eines Tages zu erfassen.“ Dies, so lässt sich feststellen, ist schon mit der heutigen Meldung hinfällig. Weiter zitiert diese Mitteilung den Kölner Gesundheitsdezernenten: „Zum einen hat dann die Inzidenzzahl wieder eine größere Aussagekraft, zum anderen – und das ist mir viel wichtiger – ist es dann wieder möglich, Index- und Kontaktpersonen zeitnah zu kontaktieren.“

Die heutigen Zahlen des RKI und LZG NRW für Köln: Die 7-Tage-Inzidenz betrage damit für Köln im Zeitraum 11. bis 17. Dezember 258,9. An neuen Covid-19-Fällen meldet das RKI die Zahl 540. Laut LZG NRW sind derzeit geschätzt in Köln 9.500 Menschen aktuell an Covid-19 erkrankt. Es gab am gestrigen Freitag keine neuen Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

54 Covid-19-Patient*innen werden laut DIVI-Intensivregister aktuell in Kölner Kliniken intensivmedizinisch betreut und davon 33 invasiv beatmet.

RKI meldet 42.813 Corona-Neuinfektionen deutschlandweit – Inzidenz sinkt auf 321,8

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Samstagmorgen vorläufig 42.813 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 20 Prozent oder 10.884 Fälle weniger als am Samstagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz sank laut RKI-Angaben von gestern 331,8 auf heute 321,8 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 932.000 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 71.400 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 414 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 2.547 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 364 Todesfällen pro Tag (Vortag: 378).

Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 108.053. Insgesamt wurden bislang 6,76 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Hospitalisierungs-Inzidenz sinkt dritten Tag in Folge bundesweit

Die bundesweite Hospitalisierungsrate für Corona-Infizierte ist den dritten Tag in Folge gesunken. Das RKI meldete am Samstagmorgen zunächst 5,09 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden 7 Tagen (Freitag ursprünglich: 5,10, Samstag letzter Woche ursprünglich 5,73). Es handelt sich um die jeweils vorläufigen Zahlen, die stets nachträglich noch nach oben korrigiert werden, da manche Einweisungen erst später gemeldet werden.

Am höchsten ist die Hospitalisierungsinzidenz laut der vorläufigen Daten in Thüringen (16,22). Dahinter folgen Sachsen-Anhalt (11,60), Mecklenburg-Vorpommern (9,31), Sachsen (7,30), Brandenburg (6,04), Bayern (5,21), Saarland (5,18), Bremen (5,00), Berlin (4,91), Baden-Württemberg (4,89), Rheinland-Pfalz (4,51), Hessen (4,13), Schleswig-Holstein (4,02), Nordrhein-Westfalen (3,72), Hamburg (3,35), Niedersachsen (3,19). In der Altersgruppe 0-4 Jahre liegt die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit vorläufig bei 2,44, in der Altersgruppe 5-14 Jahre bei 1,31, in der Altersgruppe 15-34 Jahre bei 2,08, in der Altersgruppe 35-59 Jahre bei 2,94, in der Altersgruppe 60-79 Jahre bei 8,40 und bei den Über-80-Jährigen bei 21,46 Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 je Woche und 100.000 Einwohner.

Bund und Länder haben sich darauf verständigt, dass ab einer Hospitalisierungsinzidenz von 3,0 die 2G-Regel flächendeckend gilt. Ab 6,0 kommt 2G-Plus, ab 9,0 sollen weitere Maßnahmen ergriffen werden.

Corona-Impfquote steigt deutschlandweit auf 73,2 Prozent

Die Corona-Erstimpfquote liegt bei 73,2 Prozent, 0,1 Prozentpunkte höher als am Vortag. Das geht aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Samstag hervor. 70,2 Prozent haben den vollen Schutz, nach 70,1 Prozent am Vortag.

Größere Bewegung gibt es bei den Auffrischungsimpfungen: Die kletterten binnen 24 Stunden von 29,0 auf einen Anteil von 30,3 Prozent. Bei den 12- bis 17-Jährigen haben 59,5 Prozent wenigstens eine Impfung, 50,3 Prozent eine zweite Impfung, und 3,4 Prozent eine „Booster“-Impfung. In der Altersgruppe 18-59 Jahre haben 76,9 Prozent wenigstens eine Impfung, 77,8 Prozent einen vollständigen Schutz und 27,2 Prozent eine Auffrischung.

Unter den besonders gefährdeten Über-60-Jährigen sind 88,1 Prozent mindestens einmal gegen Corona geimpft, 86,9 Prozent haben den vollständigen Schutz, 52,6 Prozent den „Booster“.