Die Schirme im Kölner Tanzbrunnen bei einer Veranstaltung im Sommer 2022. | Foto: Bopp

Köln | Gibt es Kölner:innen, die noch nicht unter den Schirmen kölschen Tönen lauschten. Die nie auf einer Linus Talentprobe waren? Schwer vorstellbar. Auch wenn es die Talentprobe nicht mehr gibt, die Schirmartigen Konstruktion am Kölner Tanzbrunnen schützen nicht nur vor Regen bei Veranstaltungen, sondern sind das Markenzeichen der Event-Location am Eingang des Rheinparks.

Ob Laufveranstaltung, Konzert oder Blumenmarkt, der Tanzbrunnen ist für viele Kölner:innen ein Ort mit dem sie Emotionen verbinden. Etwa Bläck Fööss oder Tommy Engel Konzerte oder die Gothic-Community die sich hier immer wieder zum Amphi-Festival traf. Unvergessen dürften für die Kölschen zudem die Kölner Lichter Konzerte sein.

Jetzt wird der Kölner Tanzbrunnen saniert. Der Rat der Stadt Köln bewilligte acht Millionen Euro dafür. Die Schirme sollen saniert werden. Geschaffen hatte sie der berühmte Architekt Frei Otto. Die Schirme sollen aber nicht nur saniert werden, sondern auch erhöht und ergänzt. Dadurch sollen die Veranstaltungen besser wahrnehmbar werden, erhofft sich die Stadt Köln. Damit soll auch der Lärmschutz verbessert werden. Denn ein Anwohner aus dem Linksrheinischen sorgte immer für viel Unmut auf den Veranstaltungen, die pünktlich um 22 Uhr beendet werden mussten.

Das Sternwellenzelt

Der Tanzbrunnen ist ein Stück 1950er Jahre in Köln. Es ist die Zeit nach dem Krieg und Wirtschaftswunder. Die Kölner:innen gehen auf dem Tanzbrunnen schwoofen. Die Tanzfläche selbst wurde bereits 1950 vom Architekten Josef Op Gen Oorth als rundes Wasserbassin mit einer leicht erhöhten begehbaren Fläche in der Mitte des Beckens angelegt.

Der Architektur-Theoretiker und Professor Frei Otto schuf das Sternwellenzelt über der Tanzfläche. Otto wurde später für sein Dach bei der Olympiade 1972 in München weltberühmt. Das ursprüngliche Sternwellenzelt war mit Baumwollsegeltuch bespannt. Dieses wurde 2011 durch Plastik ersetzt. Frei Otto wurde mit dem Prizker Preis ausgezeichnet.

Die Bühne schuf der Kölner Architekt Hans Schilling 1957. Diese wurde für die Bundesgartenschau geschaffen. Zu dieser Zeit schuf Otto das Sternwellenzelt. Bereits 1971 erfuhr der Konzertbereich eine Erweiterung um 6 Schirme gestaltet von Otto.

ag