Köln | aktualisiert | Die Stadt Köln kann nur 2.268 Schülerinnen und Schüler mit Beginn des neuen Schuljahres im Sommer 2020 auf Kölner Gesamtschulen aufnehmen. Die Stadt verfügt über 15 Gesamtschulen. Die Eltern der Kinder meldeten aber 3.219 Schülerinnen und Schüler an. Damit werden 951 Kinder eine Ablehnung erhalten. Nicht weil, Sie nicht die nötige Qualifikation haben, sondern weil die städtische Verwaltung unter der Führung von Oberbürgermeisterin Henriette Reker seit Jahren nicht genügend Plätze zur Verfügung stellen kann.

Eltern die einen Ablehnungsbescheid erhielten sollen ihre Kinder jetzt zwischen dem 26. Februar und 4. März auf einer Haupt- oder Realschule sowie eines Gymnasiums anmelden. Über das Anmeldeverfahren an den anderen Schulformen informiert die Stadt nach dem Anmeldezeitraum voraussichtlich ab 14. April 2020. Die Stadt Köln macht steigende Geburten unter anderem dafür verantwortlich. Der eigentliche Grund ist aber, dass die Stadt nicht genügend Schulräume baut und die Prozesse im Schulbau sehr sehr lange dauern.

Schon in den drei Jahren zuvor wurden immer mehr als 700 Schülerinnen und Schüler an Gesamtschulen abgelehnt.

Stimmen aus der Kölner Politik

Heiner Kockerbeck, bildungspolitischer Sprecher der Ratsfraktion Die Linke: „Dies kommt leider nicht überraschend. Die Oberbürgermeisterin und das schwarz-grüne Bündnis haben andere Prioritäten gesetzt. Während es seit 2018 ein besonderes Ausbauprogramm für Gymnasien gibt, wurde ein solches für Gesamtschulen abgelehnt. DIE LINKE fordert erneut: Köln braucht sofort ein kräftiges Ausbauprogramm für Gesamtschulen!“

Franz Philippi, schulpolitischer Sprecher: „Frau Reker hat den Ernst der Lage nicht erkannt. Für sie sind das offensichtlich nur Zahlen. Aber da stecken Kinder und Familien hinter, die davon geträumt haben, an eine Gesamtschule gehen zu können. Und deren Traum jetzt geplatzt ist. Für die betroffenen Schülerinnen und Schüler ist das dramatisch! Köln schafft es nicht, ihnen die Bildungschancen zu geben, die sie verdient haben. Wir brauchen endlich Chancengleichheit in unserer Stadt. Der für diese Misere verantwortliche Schulbaunotstand ist nicht länger hinnehmbar.“

Autor: Von Redaktion