Köln | aktuell live |  Heute Nachmittag stellte das Festkomitee Kölner Karneval das neue designierte Dreigestirn 2012/ 2013 offiziell vor. Anders als in den Vorjahren wurden die Namen nicht mehr nur im Rahmen einer offiziellen Vorstellung veröffentlicht, sondern sollten erstmals um Punkt 15 Uhr in einem amerikanischen, sozialen Netzwerk bekannt gegeben werden. Das designierte Dreigestirn: der designierte Prinz Ralf III, Ralf Görres, der designierte Bauer Dirk, Dirk Königs und die designierte Jungfrau Katharina, Axel Busse.  Alle Drei stammen von der Kölner Karnevalsgesellschaft Schnüsse Tring. Report-k.de war vor Ort im Karnevalsmuseum und dokumentierte die spannenden Momente der Premiere, das designierte Dreigestirn im amerikanischen sozialen Netz, die aber nicht gelang. Um die Vorstellung zauberte das Festkomitee eine Enthüllungsstory, die aber nicht gelang, denn die Namen und die Gesellschaft waren schon vorher bekannt und auch im sozialen Netz patzte man.

Die wichtigsten Details von vor Ort

Ein bisschen nervös präsentierte sich heute das designierte Dreigestirn der Presse. Die Idee, gemeinsam als Trifolium anzutreten, entstand beim Beachvolleyball-Turnier ihrer Gesellschaft, berichtete heute der designierte Prinz Ralf III. Dabei landeten die Drei nämlich zufällig im selben Team… Heute hatten sie nun ihren ersten gemeinsamen Auftritt als designiertes Dreigestirn – und voller Vorfreude rutschte den Dreien glatt ihr noch geheimes Motto heraus. Nur so viel sei verraten: Passend zum Sessionsmotto reimt es sich auf „Rio“ und „Trio“. Voller Verwirrung dichtete sich der designierte Bauer Dirk dann bei seiner Vorstellung sogar noch ein weiteres Kind dazu. Auf  Redner-Erfahrung im Karneval kann dagegen der designierte Prinz Ralf III blicken. In seinem Geburtsort Prüm in der Eifel war er als jecker Büttenredner unterwegs. Auf kölsche Reden will er in der kommenden Session jedoch – mit Ausnahme von wenigen Brocken – verzichten. „Ich kann kein Kölsch und will auch nicht gekünzelt wirken“, so Ralf Görres heute. Auf so manchen Witz – dann eben in hochdeutscher Sprache – dürfen sich die Kölner Jecken bei ihm wohl dennoch freuen.

Die dramatischen Momente der Vorstellung des designierten Dreigestirn auf einer amerikanischen Sozialen Media Seite, dokumentiert von der Redaktion von report-k.de | Kölns Internetzeitung

Aktualisiert 15:22 Uhr:

Jetzt sind Sie da die Namen, die Redaktionspraktikantin stöhnt erleichtert auf und kühlt die geschunden Finger in Wasser mit Eiswürfeln… Das designierte Dreigestirn: der designierte Prinz Ralf III, Ralf Görres, der designierte Bauer Dirk, Dirk Königs und die designierte Jungfrau Katharina, Axel Busse.

Aktualisiert 15:20 Uhr:

Immer noch keine Namen, aber jetzt gibt es ein Werbefilmchen. Wer die Namen wissen will muss weiterclicken, auf die offizielle Seite des Kölner Karnevals, so generiert man heutzutage Clicks… ach ja und das Dreigestirn kommt von der Alten Kölner Karnevalsgesellschaft Schnüsse Tring, aber das wusste Köln ja schon seit Wochen…

Aktualisiert 15:15 Uhr:

Immer noch nichts, die Redaktionspraktikantin rauft sich die Haare und ruft nach Pflastern für die maltretierten Clickfinger mit denen sie im Sekundentakt auf den Aktualisieren-Button drischt… Immer noch keine Namen…

Aktualisiert 15:13 Uhr:

Ok, was man einem Akademiker zustehen sollte, das akademische Viertelstündchen sollte man auch den Gralshütern des Kölschen Fasteleer zubilligen, das jecke Viertelstündchen, aber jetzt wird´s langsam Zeit…, aber immer noch keine Namen…

Aktualisiert 15:11 Uhr:

Aaaaaa, das Bild der Startseite ist aktualisiert, aber wer sind die Herren, die man dort in dunklem jecken Grau sieht…

Aktualisiert 15:10 Uhr:

Erste hämische Kommentare machen sich auf der Fanpage breit…

Aktualisiert 15:09 Uhr:

Wir machen uns Sorgen, hoffentlich hat kein Jeck dem Festkomitee einen digitalen Streich gespielt… aber leider immer noch nüx…

Aktualisiert 15:08 Uhr:

Mittlerweile ist es 15:08 Uhr und auf der Fanpage des Festkomitees immer noch keine Enthüllung… Die Redaktionspraktikantin hat mittlerweile erste Blasen am Clickfinger, aber die Seite enthüllt nichts …

Vor 15:00 Uhr

Die gesamte Redaktion fiebert vor der amerikanischen sozialen Media-Site, so wie das ist, wenn man einer Premiere beiwohnt… Das Festkomitee Kölner Karneval hat versprochen um 15 Uhr voll digital mit allem On Air, On Kabel und vor allem world wide präsent zu sein.

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Kommentar: Man riecht die Medienagentur – aber wo bleibt die Adelung?

Da haben die Mediastrategen aber was ausgeheckt. Vor unserem unseren inneren Auge sehen wir eine Runde im Festkomitee mit Herrentorte oder Schwarzwälder Kirsch und einen smarten Mediaberater, der erklärt, wie dieses unfassbar erfolgreiche – gut an der Börse weniger – amerikanische soziale Netz funktioniert und wie man damit Menschen fischen kann. Menschen fischen, das kann der Kölner Karneval, denn er hat etwas mit Lust, Feiern und Freude zu tun und diese Dinge gehören nicht zu den Sünden, die wir als Menschen nicht gern tun, sondern ganz im Gegenteil. Aber mehr Menschen fischen ist besser und digital – das klingt smart. Aber wie bekommt man jemanden dazu, auf den „Like“ Button zu drücken? Man kreiiert eine Medienstory, die Enthüllung des Dreigestirns im sozialen Netz. Das klingt super pfiffig und modern. Blöd nur, dass dieses Tage zuvor schon in einem Kölner Boulevardmedium preisgegeben wird. Denn diese Kampfansage, der Erstveröffentlichung außerhalb des Boulevard, gleicht der Forderung zum Duell. 2012 heißt der Sieger Boulevard. Er wird es bleiben.

Die Medienvorstellung, sozusagen der erste offizielle Termin nach dem intimen Nickabend mit dem Oberbürgermeister, verkommt vor so viel multimedialen Eigenengagements zur Farce und nimmt dem Dreigestirn auch ein wenig seiner Aura. Nicht nur, weil das mit dem sozialen Netz in diesem Jahr noch nicht so wirklich geklappt hat. Anstatt die Drei zu präsentieren, auf den Sockel heben zu lassen, medial zu adeln, natürlich kann es sein, dass man dann auch Kritik aushalten muss – aber wer hier positiv überrascht, gewinnt um so mehr – verkommt der Akt der ersten Präsentation zum Marketinggag für das Drücken eines Like-Buttons in einem amerikanischen sozialen Netzwerk. Statt medialer Inthronisation – verspätetes Namedropping und ein Werbefilm mit sphärischen Klängen, der uns wahrscheinlich zeigen soll, es gibt nicht nur Hollywood, Bollywood sondern auch noch Kollywood, Maarweg, Braunsfeld. Man muss es mögen, aber Gott sei Dank: Jeder Jeck ist anders… in diesem Sinne

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Autor: cs, ag, ak
Foto: Das designierte Kölner Dreigestirn 2013