Köln | Viele Hochschulen in Nordrhein-Westfalen müssen aufgrund der wegfallenden Studiengebühren mit weniger Einnahmen auskommen – und das bei steigenden Studenten-Zahlen. Das räumte die Landesregierung NRW nun ein. Der Universität zu Köln etwa stehen in diesem Jahr rund 3,5 Millionen Euro weniger für die Qualitätsverbesserung der Lehre zur Verfügung als noch 2009.

2009 erhielt die Uni Köln über 26,1 Millionen Euro Netto-Einnahmen aus den Studienbeiträgen. Nachdem diese von der rot-grünen Landesregierung NRW nun wieder abgeschafft wurden, sind auch die Einnahmen der Uni für die Qualitätsverbesserung gesunken. In diesem Jahr stehen der Kölner Universität noch gut 22,7 Millionen Euro zur Verfügung, die von dem Land NRW bereitgestellt werden. Dabei stieg die Zahl der Studenten zugleich an. Studierten im Wintersemester 2009/ 2010 etwa 31.600 in Köln, waren es 2011/ 2012 bereits über 26.300 Studierende. Im kommenden Jahr muss mit einem weiteren deutlichen Anstieg gerechnet werden, denn dann drängen auch die Absolventen des doppelten Abiturjahrgangs an die Unis.

Wenige Gewinner in NRW

Besonders hart hat es auch die Robert Schumann Hochschule für Musik in Düsseldorf  getroffen. Standen der Hochschule 2009 noch über 638.000 Euro zur Verfügung, waren es in diesem Jahr nur noch knapp 381.000 Euro. Dabei hat sich die Anzahl der Studenten seit 2009 leicht erhöht. Während die meisten Hochschulen in NRW mit weniger Einnahmen auskommen müssen, hat sich für einige Hochschulen der Wegfall der Studiengebühren allerdings gelohnt. Denn sie verfügen nun über einen höheren Etat. Dazu gehört etwa die Universität zu Düsseldorf. Lag der Etat 2009 noch bei knapp 8,4 Millionen Euro, beträgt er in diesem Jahr bereits fast 10,6 Millionen Euro. Auch die finanzielle Situation der Uni Münster, der Uni Siegen oder etwa der Fachhochschule in Südwestfalen hat sich dank der Landesmittel verbessert.

Insgesamt unterstützt das Land NRW die Hochschulen mit vier Milliarden Euro jährlich bis 2015. Für den doppelten Abiturjahrgang werden zudem weitere 1,3 Milliarden Euro bereitgestellt. Inzwischen hat die Regierung angekündigt, den Etat zur Qualitätsverbesserung der Lehre an den Hochschulen jährlich um 249 Millionen Euro aufzustocken.

Autor: cs
Foto: Universität zu Köln