München | Die bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) schließt eine Bewerbung für das Amt der Bundespräsidentin im kommenden Jahr nicht aus. „Wir haben einen guten Bundespräsidenten“, sagte Aigner dem „Spiegel“ zu Spekulationen, die Union könnte sie als Kandidatin gegen den amtierenden Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier (SPD) aufstellen.

„Aber es gibt schlimmere Schicksale, als für das Amt der Bundespräsidentin gehandelt zu werden.“

Man müsse als Union erst mal die Bundestagswahl gewinnen. „Meiner Überzeugung nach ist es mit der Würde des höchsten Amtes im Staat nicht vereinbar, dass es Teil des Wahlkampfs wird oder in Koalitionsverhandlungen von Parteien als Verhandlungsmasse missbraucht wird.“ Die CSU-Politikerin sagte, es sei „auf jeden Fall“ Zeit für das erste weibliche Staatsoberhaupt.

„Für jedes Amt im Staat muss auch eine Frau möglich sein, und damit meine ich nicht mich selbst“, sagte Aigner. „Die Frage, ob eine Frau ein Amt kann oder nicht, darf sich im 21. Jahrhundert einfach nicht mehr stellen. Irgendwann wird es eine Frau als Bundespräsidentin geben.“

Steinmeier hatte vor Kurzem erklärt, als Bundespräsident weitermachen zu wollen, unabhängig vom Ausgang der anstehenden Wahlen und den damit zusammenhängenden Mehrheitsverhältnissen in der Bundesversammlung. Auch Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt war bereits als Kandidatin für Schloss Bellevue gehandelt worden.

Autor: dts