Köln | Die 7-Tage-Inzidenz pendelt sich in diesen Tagen zwischen 60 und 70 ein. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet zwei weitere Todesfälle in Köln im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Die Corona-Zahlen für den 23. September in Köln und Deutschland. Die stockende Impfkampagne verursacht über 100 Millionen Euro für Behandlung von Ungeimpften seit Juli.

Die Corona-Lage in Köln am 23. September

86 neue Covid-19-Fälle zählt das RKI am gestrigen Donnerstag, 23. September. Die 7-Tage-Inzidenz für den Zeitraum 17. bis 23. September in Köln liegt bei 66. Zwei Menschen starben gestern mit oder an Covid-19. Damit erhöht sich die Zahl der Todesopfer in Köln seit Ausbruch der Pandemie auf 745. Das DIVI-Intensivregister meldet am heutigen Freitagmorgen 29 Covid-19-Patient*innen auf den Kölner Intensivstationen von denen 21 invasiv beatmet werden müssen.

RKI meldet 9.727 Corona-Neuinfektionen deutschlandweit – Inzidenz sinkt auf 62,5

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Freitagmorgen vorläufig 9.727 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 11,7 Prozent oder 1.295 Fälle weniger als am Freitagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz sank laut RKI-Angaben von gestern 63,1 auf heute 62,5 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 144.900 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 14.400 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 65 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 446 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 64 Todesfällen pro Tag (Vortag: 57).

Damit liegt die Zahl der Todesfälle nun bei 93.303. Insgesamt wurden bislang 4,18 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Über 100 Millionen Euro für Behandlung von Ungeimpften seit Juli

Ökonomen warnen vor den immensen Kosten durch die stockende Impfkampagne für das Gesundheitssystem. Das zeigen Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), über die die „Welt“ (Freitagsausgabe) berichtet. Durch die medizinische Behandlung von Ungeimpften sind seit Juli Kosten von mindestens 120 Millionen Euro entstanden.

Grundlage der Berechnungen waren Daten des Robert-Koch-Instituts sowie die von der AOK angegeben durchschnittlichen stationären Behandlungskosten für Corona-Patienten von 10.200 Euro. „Daraus ergeben sich Kosten in Höhe von etwa 20 Millionen Euro für Juli, 70 Millionen für August und 30 Millionen für die ersten beiden Septemberwochen, die durch die krankenhäusliche Behandlung ungeimpfter Erwachsener entstanden sind“, sagte IfW-Ökonomin Lena Merkel. Der starke Anstieg im August sei vor allem mit dem stärkeren Infektionsgeschehen zu erklären.

Die tatsächlichen Kosten könnten aber im gesamten Zeitraum noch deutlich höher liegen. Dies liege zum einen an der nachträglichen Korrektur der Hospitalisierungsrate durch das RKI, wodurch die Zahlen im Schnitt nach einigen Wochen um ein Drittel nach oben korrigiert würden. Zum anderen könnte es sein, dass die durchschnittlichen Kosten einer stationären Corona-Erkrankung die wahren Kosten unterschätzen.

Hinzu könnten laut Merkel Kosten kommen, die durch langfristige Folgeschäden oder den Behandlungsausfall anderer Patienten entstehen, zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht ermessen werden können. Das bestätigt auch der Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß: „Bei intensiv behandelten Covid-Patienten gehen wir von nahezu 100 Prozent Reha-Quote aus.“ Zudem deute sich an, dass Long Covid die Krankenhäuser noch weiter beschäftigen werde.

Zwar lägen noch keine genauen Daten zur Weiterbehandlung von Corona-Patienten vor. „Es ist aber davon auszugehen, dass praktisch jeder Patient nach dem stationären Aufenthalt von niedergelassenen Ärzten weiter betreut wird“, sagte Gaß. Doch es sind längst nicht nur die unmittelbaren Behandlungskosten, die die Kassen belasten. „Neben den Kosten im Gesundheitssystem verursacht die Pandemie weiterhin hohe volkswirtschaftliche Kosten“, sagte IfW-Präsident Gabriel Felbermayr der „Welt“. Unsicherheit bremse Konsum und Investitionen. „Wenn wegen der Pandemie staatliche Auflagen bestehen und Menschen ängstlich bleiben, sind die volkswirtschaftliche Kosten so hoch, dass sich fast jede staatliche Investition in Eindämmung der Pandemie und Prävention lohnt.“

Autor: dts, red