Köln | Papst Franziskus hält an Kardinal Woelki fest und lässt den Erzbischof von Köln im Amt. Der nimmt sich eine Auszeit von Oktober bis Ende Februar und will ab dem 1. März 2022 wieder sein Amt wahrnehmen.

Der Papst kritisierte den Umgang miteinander im Erzbistum spricht von großen Fehlern, die gemacht worden seien. Franziskus lässt Woelki im Amt. Der Vatikan schreibt: „Der Heilige Vater zählt auf Kardinal Woelki, er anerkennt seine Treue zum Heiligen Stuhl und seine Sorge um die Einheit der Kirche.“

Woelki nimmt sich jetzt erst einmal eine geistliche Auszeit, die er schon länger geplant habe. Er begebe sich in Reflexion und ins Gebet. Das Erzbistum zitiert den Kardinal schriftlich: „Ich gehe diesen Weg mit der klaren Botschaft des Heiligen Vaters, dass wir seriös und umfassend aufgeklärt und nichts vertuscht haben. Ich möchte Sie bitten, in den kommenden Wochen für das Erzbistum und für mich zu beten, auch ich verspreche Ihnen mein inständiges Gebet“, so Woelki an die Adresse der Gläubigen.

Während der Abwesenheit Woelkis wird Weihbischof Rolf Steinhäuser als apostolischer Administrator die Geschicke des Erzbistums leiten. Weihbischof Ansgar Puff kann sein Amt ab sofort wieder ausüben. Weihbischof Dominikus Schwaderlapp bleibt ebenfalls im Amt, wird aber auf eigenen Wunsch für etwa ein Jahr eine seelsorgerische Tätigkeit in Kenia wahrnehmen. All dies entschied der Vatikan heute. Die Weihbischöfe Schwaderlapp und Puff hatten nach der Veröffentlichung des Gercke-Gutachtens zur Aufarbeitung des Missbrauchs im Erzbistum Köln ab Mitte März ihre Bischofsämter ruhen lassen. In dem Gutachten waren Schwaderlapp mehrere und Puff eine Pflichtverletzung angelastet worden.

Die jetzige Entscheidung des Vatikans beruht auf einer apostolischen Visitation, die der Papst in der Erzdiözese Köln Ende Mai anordnete und durchführen ließ.

Autor: red