Köln | Nach einer vierwöchigen Verkehrskontrollen der Polizei Köln zum Schulbeginn kann eine erschreckende Bilanz gezogen werden. Besonders besorgniserregend seien Spitzengeschwindigkeiten in unmittelbarer Nähe zu Schulen. An der Kontrolle beteiligten sich unter dem Projektnamen „Schule hat begonnen“ auch zahlreiche Schulkinder, die Autofahrer für vorbildliches Verhalten mit einem „Dankzettel“ und Verstöße mit „Denkzetteln“ auszeichneten.

6246 Geschwindigkeitsüberschreitungen

In dem Kontrollzeitraum von vier Wochen wurden in Köln und Leverkusen insgesamt 6246 Geschwindigkeitsüberschreitungen auf Schulwegen und sogar direkt vor Schulen festgestellt. Erschreckender Spitzenreiter war ein Autofahrer, der auf der Orrer Straße in Köln-Esch mit 74 km/h in der dortigen Zone-30 unterwegs war. Zusätzlich stand das Halten und Parken im Fokus der Polizeibeamten und städtischen Mitarbeiter. Knapp 3500 festgestellte Parkverstöße direkt vor Schulen, auf Schulwegen und vor beziehungsweise unmittelbar hinter Zebrastreifen war das Resultat der letzten vier Wochen.

„Denkzettel“ für Verstöße

Auch Schülerinnen und Schüler beteiligten sich an der Aktion „Schule hat begonnen“. Sie waren an Kontrollorten anwesend und händigten insgesamt 199 sogenannte Denkzettel an Autofahrerinnen und Autofahrer aus, die einen Verkehrsverstoß begangen hatten. Die Kontrollen machten aber auch deutlich, dass sich viele Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer vorbildlich verhielten. Das belohnten die Schulkinder mit über 300 „Dankzetteln“. Dennoch betonte Helmut Simon, Leiter der Direktion Verkehr: „Mehr als 6000 Geschwindigkeitsverstöße sind einfach zu viel – das zeigt, dass das Thema Geschwindigkeit auch vor Schulen eine wesentliche Rolle spielt“. „Besonders unsere Jüngsten müssen von uns allen unterstützt werden, denn sie können viele Verkehrssituationen noch nicht so einschätzen, wie wir Erwachsenen – deshalb bitte ich alle Verkehrsteilnehmer um Rücksicht“, so Simon weiter.

Vor Beginn der Verkehrskontrollen hatten die Städte Köln und Leverkusen eine Reihe von Verkehrssicherheitsaktionen durchgeführt. Auf großflächigen Plakaten und wiederholten Hinweisen auf den Verkehrsinformationstafeln wurden Autofahrerinnen und Autofahrer auf den bevorstehenden Schulbeginn hingewiesen. An mehreren Schulen kamen mobile Messanlagen zum Einsatz, die die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit signalisierten. Am Einschulungstag befragten städtische Mitarbeiter und Polizisten Eltern und erhielten 250 Verbesserungsvorschläge für die Schulwege und zur Sicherheit rund um die Schulen. Ob sich die Vorschläge umsetzen lassen wird derzeit geprüft.

Autor: hh