Köln | Jeder kennt den alltäglichen Vorgang: PKW-, Sprinter- oder LKW-Fahrer schaltet die Warnblinkanlage an und stellt sich rechts auf den Fahrradschutzstreifen. Er vollzieht sich hundertfach auf der Venloer Straße, der Kalker Hauptstraße oder in der Kölner Innenstadt. Die Radfahrer und anderen Verkehrsteilnehmer müssen das Hindernis umrunden, mitten auf die Straße ausweichen. Es entsteht eine gefährliche Situation aus egoistisch rücksichtslosem Verhalten. Polizei und Ordnungsamt kontrollierten Falschparker.

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Martin Lotz, leitender Polizeidirektor für Verkehr, fordert die Kölnerinnen und Kölner auf rücksichtsvoller miteinander umzugehen. Aber dieser partnerschaftliche Umgang auf dem zur Verfügung stehenden Verkehrsraum sei schwer in die Kölner Köpfe zu bekommen. Münster sei da viel weiter. Zu oft fahren in Köln immer noch alle Verkehrsteilnehmer die Ellenbogen aus. Um 7:30 Uhr schwärmten heute die ersten Mitarbeiter von Polizei und Ordnungsamt aus. Gemeinsame Motorradstreifen, die Teams des Ordnungsamtes in den Veedeln, aber auch die Fahrradstreifen der Polizei. Bis 19 Uhr kontrollierten die Kölner Polizei und das Ordnungsamt. In Deutz, Poll, Mülheim, Nippes, Ehrenfeld, der Innenstadt, Lindenthal, Sülz, aber auch Raderthal und Raderberg.

No-Park-Zone Fahrradschutzstreifen

Die Stadt Köln ist mit ihrem Verkehrsdienst für den ruhenden und die Polizei für den fließenden Verkehr zuständig. Beide berichten, dass gerade in den Morgenstunden die Ladezonen von PKW´s besetzt seien. Die LKW´s haben dann oft gar keine Chance ihren Ladevorgang durchzuführen, außer sie bleiben auf der Straße in der zweiten Reihe stehen. Hier gilt die Einzelfallentscheidung sagt Polizeihauptkommissar Simons. Aber er bittet die LKW-Fahrer die Fahrradschutzstreifen frei zu lassen und auf der Fahrbahn anzuhalten um zu be- und zu entladen. Der Fahrradschutzstreifen ist für Simons eine No-Go- und No-Parkzone. Denn dann müssen Radler nicht riskante Manöver in den fließenden Verkehr unternehmen. Dies ist aber kein Freiparkschein, das sagt auch Christoph Büth vom Ordnungsamt. Sind Parkplätze oder die Ladezone frei, dann muss dort gehalten und geladen werden. In beiden Behörden ist erkannte, dass die Forderung nach mehr Sicherheit zu Recht von den Fahrradfahrern erhoben werde.

Schon gegen 9:00 Uhr stellten die Beamten mehrere Verstöße fest. Drei Fälle von Halten auf dem Fahrradschutzstreifen, eine Abschleppmaßnahme und drei Radler fuhren über rote Ampeln. Um 14 war die Zahl der Verstöße auf 110 angewachsen. Die Zwischenbilanz: 82 Verwarngelder und drei Ordnungswidrigkeitsanzeigen. In 25 Fällen beließen die Beamten es bei einer mündlichen Verwarnung. Hauptsächlich parkten die Verkehrsteilnehmer unberechtigt in Ladezonen und blockierten Schutzstreifen. Zwei Autos ließen die Beamten abschleppen. Und das mitten in der Urlaubszeit. Selbst gegen 17:15 Uhr gab es auf der Venloer Straße viele freie Parkplätze. Aber, die Ladezonen waren alle mit PKW vollgeparkt. Und trotz dieser freien Plätze parkten immer wieder PKW rücksichtslos in der zweiten Reihe auf den Fahrradschutzstreifen.

Autor: Andi Goral
Foto: Gemeinsam auf Streife: Die Polizei und das Ordnungsamt um Fahrradstreifen von Falschparkern frei zu bekommen