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Köln | aktualisiert | Das städtische Ordnungsamt und die Kölner Polizei führten heute morgen auf der Venloer Straße eine integrative Verkehrskontrolle durch. Schon nach zwei Stunden mussten mehr als acht Fahrzeuge abgeschleppt werden. Ernst Klein von der Kölner Polizei und Heribert Büth vom Ordnungsamt der Stadt Köln erklärt den Hintergrund der Kontrollmaßnahmen, die vor allem dem Schutz von Fahrradfahrern dient.

Ernst Klein, der das Verkehrskommissariat 1 der Kölner Polizei leitet erklärte, dass im Jahr 2017 in Köln 2000 Radfahrer in Köln verletzt wurden. 15 Prozent wurden schwerverletzt und zwei Menschen starben. Dies sei deutlich zu hoch, so die Kölner Polizei. Die meisten Unfälle werden dabei durch Abbiegevorgänge oder das unachtsame Öffnen von Türen verursacht. Auch das Parken in der zweiten Reihe vor allem auf Fahrradschutzstreifen stelle gerade für Radfahrer eine besondere Gefahr dar. Der Lieferverkehr werde aber, wenn die Ladezonen zugeparkt seien, auf die Fahrradschutzstreifen gedrängt. Daher gelte es dafür zu sorgen die Ladezonen von PKW frei zu halten.

Bei der Stadt spricht man sogar von Vorsatz. Häufig sei die Ausrede von PKW Fahrern man wolle ja mal eben nur zur Bank. Die Ladezonen seien frei zu halten für den Lieferverkehr. Die Stadt gehe jetzt noch konsequenter vor, so Heribert Büth und belasse es auch in diesen Fällen nicht mehr bei einer Ermahnung, sondern verteile konsequent Knöllchen.

In weniger als zwei Stunden mussten acht PKW abgeschleppt und 11 Verwarnungen ausgesprochen werden, so das Ordnungsamt der Stadt Köln.

Die Bilanz der Kölner Polizei und des Ordnungsamts der integrativen Verkehrskontrolle im Detail

Schulbus-Kontrollen

An einer Förderschule in Köln-Poll wurden Schulbusse mit unterschiedlicher Sitzplatzzahl kontrolliert. Bei 8 der 12 kontrollierten Busse stellten die Beamten insgesamt 25 Verstöße fest. Hierbei handelte es sich um Verstöße gegen die Verordnung über den Betrieb von Kraftfahrunternehmen im Personenverkehr (BOKraft). Unter anderem waren die vorgeschriebenen Kennzeichnungen der Schulbusse durch die entsprechenden Tafeln teils zu klein oder verdeckt. An zwei Fahrzeugen wurden der digitale Tachograph ausgelesen und Verstöße gegen die Sozialvorschriften festgestellt. Zwei Fahrer wurden auf eine unzureichende Bereifung hingewiesen. Zur Kontrollzeit herrschte Schneefall, wobei die Straßen jedoch bereits gestreut waren. Bei den Kontrollen fiel auf, dass jeweils lediglich hinten links ein Reifen mit der Kennzeichnung „M+S“ montiert war. Bei den anderen Reifen handelte es sich um Allwetterreifen. Mehrere Fahrer führten nicht die notwendigen Dokumente wie Fahrzeugschein und Führerschein mit. In zwei Bussen wurden zur Sicherung der Kinder nicht die richtigen Kindersitze verwendet.

Kontrolle Schwerlastverkehr

Auf einem Parkplatz am Niehler Hafen wurde ein Lkw mit Anhänger aus der Entsorgungsbranche kontrolliert. Dabei stellten die Beamten der Schwerlastgruppe der Autobahnpolizei ein Überladung von 10 Prozent sowie Verstöße gegen die Sozialvorschriften fest. Außerdem war der vorgeschriebene Datendownload seit Mai 2017 nicht durchgeführt worden. Dem Unternehmer droht ein Bußgeld von über 6.000 Euro. Bei Abstandsmessungen auf den Bundesautobahnen im Zuständigkeitsbereich wurden 268 Verstöße bei Lkw-Fahrern festgestellt und entsprechende Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen gefertigt.

Geschwindigkeitskontrollen

Das Ordnungsamt der Stadt Köln hat an sechs Standorten im Stadtgebiet mobile Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt und die Geschwindigkeiten von 7.450 Pkw und von 580 Lkw gemessen. Davon waren 315 Pkw und 17 Lkw zu schnell unterwegs und müssen mit Bußgeldern rechnen.

Drei Pkw-Fahrer wurden an einer Kontrolle auf der Frankfurter Straße in Köln-Gremberghoven mit einer Geschwindigkeit von bis zu 86 km/h in einer 50er Zone gemessen. Sie müssen mit einem Fahrverbot für einen Monat, einem Bußgeld von 160 Euro und zwei Punkten in Flensburg rechnen.

Kontrollen „Halten und Parken in Ladezonen“

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der gemeinsamen Überwachung des Verkehrsgeschehens in Fußgängerzonen und Ladezonen. Dabei wurden schwerpunktmäßig auf der Venloer Straße im Kölner Stadtteil Ehrenfeld Kontrollen intensiviert und gemeinsame Fahrrad- und Motorradstreifen sowie Fußstreifen eingesetzt. Im Laufe des gestrigen Vormittags wurden auf der Venloer Straße und den angrenzenden Seitenstraßen bei insgesamt 70 Fahrzeuge wegen verbotswidrigen Parkens in einer Ladezone Verwarngelder erhoben. 24 Pkw davon wurden abgeschleppt. Die Kosten für das Abschleppen belaufen sich einschließlich der Verwaltungsgebühr in jedem Fall auf rund 200 Euro.

Autor: Andi Goral