Köln | Ein aus Rumänien stammender Doppeldeckerbus wurde am gestrigen Dienstagvormittag von Beamten der Kölner Polizei aus dem Verkehr gezogen. Das Gefährt war bereits im vergangenen Jahr stillgelegt worden, beförderte aber weiterhin Menschen.

Wie die Sicherheitsbehörde am Tag danach berichtete, fiel der Reisebus zunächst wegen seiner zu hohen Geschwindigkeit auf. Als die Polizisten den Bus wenig später auf der A4 bei Porz stoppten, fiel ihnen direkt ein großer Riss in der Frontscheibe auf. Auch Öltropfen, die auf dem heißen Auspuff für Qualm sorgten, ließen nichts Gutes für die 85 Businsassen vermuten, wie sich schnell bestätigen sollte.

Erste Vermutungen bestätigten sich bei der Untersuchung auf dem Gelände des TÜV Rheinland, wo er bereits im Januar 2017 wegen schwerer Mängel stillgelegt worden war. Der rumänische Fahrzeughalter hatte ihn mit einem Abschlepper nach Rumänen zurückbringen lassen. Wie sich jetzt offenbar herausgestellt hat, stattete der Halte den Bus in Rumänien wohl einfach nur mit neuen Kennzeichen aus. Die Verkehrsspezialisten gehen anhand der nun sichergestellten Fahrzeugpapiere den Umständen dieser „Neuzulassung“ auf den Grund, hieß es dazu weiter.

Und während der Bus noch inspiziert wurde, entwendeten zwei 15 und 16 Jahre alte Fahrgäste Ware aus einem Supermarkt. Auch sie konnte die Polizei aus dem Verkehr ziehen. Die beiden – sowie der 43-jährige Fahrer des Busses – mussten eine Sicherheitsleistung im dreistellligen Eurobereich hinterlegen. Das Busunternehmen musste einen Bus aus Belgien organisieren, damit die Fahrt für die Fahrgäste weitergehen konnte. Die 85 Mann starke Reisegruppe war auf dem Weg nach Großbritannien, hieß es dazu abschließend.

Autor: bfl