Düsseldorf | aktualisiert 12:22 Uhr |Einige Bundesligaspieltage bringen die Polizei in Nordrhein-Westfalen an ihre Belastungsgrenze. Die Gewerkschaft der Polizei NRW (GDP) ist besorgt über die hohe Arbeitsbelastung und die zu geringe Personalausstattung der Sicherheitskräfte, vor allem an Spieltagen mit sogenannten Risikopartien. Innenminister Ralf Jäger (SPD) strebt an, auf Dauer weniger Polizisten für die Bundesliga abstellen zu müssen. Der Bund der Steuerzahler NRW forderte unterdessen, die Vereine an den Kosten für die Polizeieinsätze zu beteiligen.

„Der 1. September ist mein Schreckenstag, denn dann finden eine Rechtendemo in Dortmund sowie die Heimspiele von Schalke, Leverkusen und das Derby zwischen Düsseldorf und Mönchengladbach statt. Das wird uns völlig überfordern“, sage der stellvertretende Landesvorsitzende der GDP, Arnold Plickert, im dapd-Interview. Bis zu 1.000 Polizisten seien allein bei dem rheinischen Derby im Einsatz, sagte Plickert.

Vereine sollen für Sicherheit im Stadion zahlen

Im vergangenen Jahr wurden NRW-Polizisten nach Angaben des Innenministeriums mehr als 500.000 Stunden bei Fußballspielen eingesetzt. Ressortchef Ralf Jäger (SPD) nahm die Vereine in die Pflicht: „Sie müssten deutlich mehr gegen Pyrotechnik und Chaoten in den Stadien unternehmen“, sagte er auf dapd-Anfrage. Es sei eine zunehmende Gewalt sowie Gewaltbereitschaft Einzelner zu beobachten. Ziel sei es, auf Dauer weniger Polizisten für die Erstligaspiele heranziehen zu müssen. Jäger lehnt es ab, die Kosten der Einsätze auf die Vereine zu übertragen: „Die Innenminister sind sich darin einig, die Kosten für Fußballeinsätze den Vereinen nicht in Rechnung zu stellen.“ Einen Unterschied zwischen den Polizeiensätzen innerhalb und außerhalb der Stadien sieht dagegen das Vorstandsmitglied des Bundes der Steuerzahler, Eberhard Kanski. „Polizeieinsätze im Inneren der Stadien sollten die Vereine als Veranstalter zahlen“, forderte er. Nach Angaben der GdP kostet ein Spieltag in NRW ohne eine Risikopartie etwa 500.000 bis 600.000 Euro.

Autor: Max Hermes/ dapd