Düsseldorf | Die Zahl der Verkehrstoten in Nordrhein-Westfalen ging im ersten Halbjahr 2013 um 18 Prozent zurück. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Verkehrsunfallbilanz des Ministeriums für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen.  209 Menschen starben, 47 weniger als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Dies ist die niedrigste Zahl von Todesfällen seit mehr als 60 Jahren. Allein 15 Menschen weniger kamen durch Raser ums Leben. Diesen deutliche Rückgang führt das Ministerium auch auf die Strategie der Polizei in NRW zurück, die verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchführe und darüber berichte.

„Es sterben aber immer noch viel zu viele Menschen im Straßenverkehr“, sagte Innenminister Ralf Jäger in Düsseldorf. „Geschwindigkeit ist der Killer Nummer 1 auf unseren Straßen. Deshalb gehen wir den eingeschlagenen Weg weiter und führen konsequent mehr Kontrollen durch.“ Die Kommunen in NRW hätten sich als ein wichtiger Partner erwiesen, um die Verkehrssicherheit zu verbessern. Sie dürften seit Kurzem überall dort blitzen, wo zu schnell gefahren werde. „Die Erfahrungen aus den ersten Wochen zeigen, dass die Städte und Kreise mit der neuen Regelung sehr verantwortlich umgehen“, hob Jäger hervor.

Die öffentliche Diskussion über die Kontrollen hat laut NRW-Ministerium sehr vielen Menschen die Gefahren von zu schnellem Fahren bewusst gemacht. In Dortmund habe die Polizei festgestellt, dass sich die durchschnittliche Überschreitung der erlaubten Geschwindigkeit von 14,6 km/h auf rund 10 km/h verringert hat. Auch in anderen Städten und Kreisen wie Düsseldorf, Köln und dem Rhein-Sieg-Kreis habe die Polizei die Langzeitwirkung der Geschwindigkeitsüberwachungen überwacht. Ihr Fazit: Die Autofahrer halten sich mehr an die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung.

Bis Ende Juni starben 31 Motorradfahrer bei Verkehrsunfällen. Dies sind 22 Prozent weniger als im Vergleich zum Vorjahr. Ebenfalls ging die Zahl der getöteten Radfahrer zurück, nämlich um 16 Prozent auf 26. Im Jahr 2012 hatte es einen deutlichen Anstieg um 17 Prozent gegeben.

Sorge bereitet dem Innenminister, dass im ersten Halbjahr 2013 insgesamt 49 Fußgänger in NRW im Straßenverkehr starben. Das sind 14 Prozent mehr als in der ersten Jahreshälfte 2012. Dabei sei es fast immer die gefahrene Geschwindigkeit, die bei einer Kollision zwischen Auto und Fußgänger für die Schwere der Unfallfolge verantwortlich sei, betonte Jäger. Egal, wer den Unfall verursache, bei einer Geschwindigkeit von 65 Stundenkilometern stürben acht von zehn Fußgängern, die im Stadtverkehr angefahren würden, bei 50 Stundenkilometern überlebten dagegen acht von zehn Fußgängern. Deshalb überwachten Polizei und Kommunen in den Städten gerade dort die Geschwindigkeit, wo viele Fußgänger und Radfahrer unterwegs seien.
 

Autor: dd
Foto: Ein mobiles Radarmessgerät (Symbolfoto)