Köln | Wegen Totschlags müssen sich seit Montag zwei 24 und 30 Jahre alte Männer vor dem Kölner Landgericht verantworten. Sie sollen im Mai vergangenen Jahres vor der Kölner Oper einen Obdachlosen zu Tode geprügelt haben. Zum Prozessauftakt legte der 30-jährige Angeklagte ein Teilgeständnis ab, bestritt jedoch, dem Opfer tödliche Verletzungen zugefügt zu haben. Der andere Angeklagte wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern.

Der ältere der beiden Angeklagten erklärte, er habe am Tatabend in einer Kölner U-Bahn-Station nach einem Streit um Geld auf den Bekannten aus der Obdachlosenszene eingetreten und eingeschlagen. Danach habe sich die Situation aber wieder beruhigt und der 36-Jährige sei in Richtung der Kölner Oper gegangen. Dort sollen ihn dann andere Männer verprügelt und tödlich verletzt haben. Das Opfer war im Eingangsbereich der Oper nachts tot aufgefunden worden. Todesursache waren erhebliche innere Verletzungen.

Beide Angeklagte stammen aus Polen. Sie sollen in Deutschland ins Trinkermilieu abgeglitten sein. Nach eigenen Angaben hatten sie im Zeitraum der Tat bis zu drei Flaschen Wodka täglich getrunken. Zumindest einer der beiden ist bereits erheblich vorbestraft. Für den Prozess hat das Kölner Landgericht neun Verhandlungstage angesetzt. Mit dem Urteil wird im Mai gerechnet.

Autor: dapd