Köln l Immer wieder gehen Menschen im Rhein bei Köln schwimmen und begeben sich damit in Lebensgefahr. Obwohl Schwimmen im Rhein grundsätzlich nicht überall verboten ist, birgt der Rhein erhebliche Gefahren. Daher sind viele Abschnitte in Köln von der örtlichen Feuerwehr als Badestelle untersagt. DLRG und Feuerwehr Köln erklären wie Sie sich richtig verhalten, wenn Sie einen Menschen Not im Rhein erkennen und den Notruf 112 absetzen.

[infobox]Erst Ende April rettete ein Mann eine bewusstlose Frau aus dem Rhein. Was zunächst heldenhaft erscheint, birgt allerdings lebensgefährliche Situationen für die Retter.

<UL><LI>Notruf wählen: 112

</LI><LI>Rheinkilometer kommunizieren

</LI><LI>Rheinseite oder Strommitte angeben

</LI><LI>Naheliegende Straße oder bekannte Gebäude durchgeben

</LI><LI>An Sichtungsposition bleiben und sich bemerkbar machen

</LI></UL>

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Wassertemperaturen im Rhein werden häufig unterschätzt

Laut Michael Grohe, Pressesprecher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Köln, sind vor allem die nicht sichtbare starke Strömung und der Schiffsverkehr auf dem Rhein lebensgefährlich. Auch die Temperaturen des Wassers werden von Schwimmern häufig falsch eingeschätzt. „Eine Unterkühlung erfolgt innerhalb weniger Minuten, selbst im Sommer sind die Temperaturen kritisch und werden häufig unterschätzt. Dadurch ist der Mensch schnell nicht mehr zu selbstständigen Bewegungen in der Lage“, so Grohe.

Deshalb ist es wichtig sich richtig zu verhalten, wenn eine Person im Rhein gesichtet wird. Nachdem der Notruf gewählt wurde, sollten Beobachter die, an Schildern angebrachten, Rheinkilometer kommunizieren, damit die Suche an der richtigen Stelle beginnt.

Auch das Benennen der Rheinseite, bei der die Person im Rhein gesichtet wurde, ist nicht nur für die wasserseitige Rettung mit Booten, sondern auch für die landseitige Rettung mit Fahrzeugen wichtig. So kann der Einsatz besser koordiniert werden.

Person im Rhein – Professionelle Hilfe holen

Ist eine eindeutige Zuordnung der Rheinseite nicht möglich, kann das Kennwort „Strommitte“ für die Einsatzkräfte hilfreich sein. Auch naheliegende Straßennamen oder auffällige Gebäude wie zum Beispiel die Krahnhäuser bieten eine Orientierung für die Einsatzkräfte.

Grundsätzlich sollten beobachtende Personen, die den Notruf wählen an der Sichtungsposition stehen bleiben und sich für die anrückende Feuerwehr bemerkbar machen. Nur so ist es für die Feuerwehr möglich sich einen Überblick zu verschaffen und wichtige Informationen aufzunehmen.

Laut Michael Grohe ist von einer Rettung auf eigene Faust in jedem Fall abzuraten, da sich der Retter so selbst in erhebliche Gefahren begibt. Eine Überschätzung der eigenen Kräfte sowie eine Unterschätzung der Gefahren bringen den Retter in Lebensgefahr.

Wie ein Rettungseinsatz der Feuerwehr aus dem Rhein genau abläuft, erfahren Sie hier >

Autor: Tabea Schäfer, Laura Bensch, Lena Langen, Marika Klein
Foto: Von hier aus, an der Feuerlöschbootstation Köln-Deutz, starten die Rettungsboote der Kölner Feuerwehr beim Einsatzstichwort „Person im Rhein“