Köln | Seit Dienstag weiß die Ermittlungsgruppe Baden der Kölner Polizei, dass sie einem Serienbankräuber auf der Spur ist. Fünf Taten können dem derzeit rund 50-jährigen Täter eindeutig zugeordnet werden. Das haben DNA Analysen des LKA NRW ergeben. Bei seinem letzten Überfall in Köln Bickendorf im Dezember 2014 lief für den Täter alles schief und er musste Hals über Kopf fliehen und lieferte sich mit der Polizei eine Verfolgungsjagd durch den Kölner Westen. Der Mann konnte fliehen.

Fotostrecke: Wer kennt den Besitzer der hier abgebildeten Kleidungsstücke, Waffen und Handschellen? >

Seit 2002 aktiv

Der Mann ist etwa 1,85 Meter groß und korpulent. Bei seinen Überfällen ist er immer sehr durchschnittlich gekleidet und ist bei der Tatausführung extrem kontrolliert. Auch nach der Tat hat er sich vollständig im Griff. Durch seine extreme Durchschnittlichkeit falle er daher auch niemandem auf. Auch seine Bekleidung stammt aus Massenware von C&A oder Aldi. Die Handschellen, die er nutzt um seine Opfer zu fixieren sind ebenso Massenware, wie man sie auch im Internet bestellen kann. Nach seiner Tat in Bickendorf musste der Mann auf seiner überstürzten Flucht Teile seiner Ausrüstung zurücklassen. Diese präsentierte die Kölner Polizei heute, die hofft, dass jemand erkennt, wem diese Gegenstände gehören oder wo diese zuletzt auftauchten. Zudem liegt der Polizei jetzt neben Fingerabdrücken auch ausreichend Genmaterial das Täters vor.

Fünf Überfälle im Großraum Köln

Seine erste Tat verübte der Täter im Jahr 2002 in Kerpen. 2009 überfiel er in Köln die Badische Beamtenbank auf der Luxemburger Straße, 2013 die Postbank auf dem Kaiser-Wilhelm-Ring, 2014 die Bank in Deutz und die Postbank in Bickendorf. Zwischen den Taten liegen teilweise lange Zeiträume, was am Wert der Beute liegen könne. Der Täter handele sehr überlegt, kenne die Örtlichkeiten und habe sich und seine Opfer im Griff. Dabei geht er immer nach dem gleichen Muster vor. Er fesselt die Angestellten und raubt dann die Bank aus. Zwar hat bislang keine Menschen durch körperliche Auseinandersetzungen verletzt, aber er hinterlasse bei seinen Taten schwer traumatisierte Menschen, so der leitende Ermittler. Die Beamten gehen davon aus, dass der Mann seine Taten ganz exakt plane.

Zeugen gesucht

Die Tat und die Flucht in Bickendorf ist mittlerweile in vielen Einzelteilen rekonstruiert. Unter anderem gibt es Bildmaterial aus dem KVB Bus der Linie 747, das den Täter, aber auch andere Fahrgäste zeigt. Der Mann hatte kein Ticket gelöst. Der Täter spreche Hochdeutsch und habe nur bei seiner ersten Tat versucht einen ostdeutschen Dialekt zu mimen. Die Polizei geht davon aus, dass der Täter in der Masse der Durchschnittsdeutschen untergehe und daher auch vor und nach der Tat nicht auffalle. Die Polizei bittet Personen die Hinweise zu den in der Fotostrecke bei report-K abgebildeten Gegenstände oder der Person des Täters machen können, um Mithilfe.

Autor: Andi Goral
Foto: Die Tatorte des Serienbankräubers