Köln | Am diesem Wochenende beginnt die neue Bundesliga-Saison. Die Diskussionen um die Sicherheit in den Stadien, Pyrotechnik und Kollektivstrafen werden hitzig zwischen Fans, DFB, den Vereinen geführt. Der 1. FC Köln startet gegen Borussia Mönchengladbach in den ersten Spieltag. Ein brisantes rheinisches Derby das die Polizei Mönchengladbach als Risikospiel einstuft. Report-K fragte bei der Polizei Köln und Mönchengladbach nach, wie die Beamten sich auf die kommende Saison und das rheinische Derby vorbereitet haben.

Das Risikospiel 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach

Die Polizei in Mönchengladbach habe sich, so ein Sprecher gegenüber dieser Internetzeitung, intensiv auf das „herausragende“ Spiel vorbereitet. Positiv merkt die Polizei Mönchengladbach an, dass die letzten beiden Begegnungen auf Mönchengladbacher Boden friedlich verliefen, aber die Behörde durchaus wisse, dass sich die beiden Fanlager eher feindschaftlich gegenüber stehen. Im niedrigen zweistelligen Bereich habe die Polizei Mönchengladbach für Kölner Fans, die zuvor negativ aufgefallen sind, Bereichsbetretungsverbote für das Stadtgebiet ausgesprochen. Die Kölner Polizei hat keine Meldeauflagen für Fans erteilt, aber Betretungsverbote angeregt. Zudem hat sich die Kölner Behörde mit ihren Kollegen in Mönchengladbach ausgetauscht, aber auch dem 1. FC Köln. Die Kölner Polizei wird mit szenekundigen Beamten die Bundespolizei auf den Reisewegen der Fans begleiten und in Mönchengladbach die dortige Polizei unterstützen.

Polizei Köln mit differenzierter Herangehensweise bei Ultras

Die Kölner Polizei spricht bei Fangruppierungen wie Ultras oder Hooligans im Umfeld des 1. FC Köln von einem vielschichtigen Phänomen, dass sich immer wieder im Laufe der Jahre verändere. Zwar seien Begriffe wie Ultras, Hooltras und Hooligans gängige Bezeichnungen aus der Gewalt- und Konfliktforschung, also aus der Wissenschaft, die dann bei der Polizei oder von der Öffentlichkeit angewandt werden. Die Polizei Köln differenziert hier und schert nicht über einen Kamm: „Wichtig ist nicht (nur) die Einordnung in Gruppen oder Bezeichnungen, sondern das konkrete Verhalten des Einzelnen bei gruppendynamischen Prozessen.“

Die Polizei Köln signalisiere allerdings, so ihr Sprecher Lutz Flassnöcker, Gesprächsbereitschaft auch den Gruppen gegenüber, die vorsätzlich die Sicherheit störten. Aber ohne Anlass sei ein Dialog mit der Kölner Polizei von diesen Gruppen nicht gewünscht. Ganz anders ist die Situation des gegenseitigen Austausches mit dem Verein, also dem 1. FC Köln. Dieser findet statt und wird von beiden Seiten gepflegt. Zudem tauscht sich die Polizei mit sozialpädagogischen Fanprojekten aus und mit den Gastvereinen, die im Rheinenergiestadion gegen den 1. FC Köln antreten. Die Kölner Polizei hat sich intensiv auf die neue Bundesliga-Saison 2017/18 vorbereitet.

Autor: Andi Goral
Foto: Das Archivbild zeigt reisende Fußballfans, die einen Bengalo gezündet haben