Köln | Heute Nacht konnten Spezialeinheiten der Polizei in Rodenkirchen den führenden Kopf einer osteuropäischen Autoschieberbande (30) und einen Kurier (22) festnehmen. Die Festgenommenen wurden bei einem versuchten Autodiebstahl aufgegriffen. Ihnen werde vorgeworfen, den Diebstahl und die Verschiebung von etwa 60 hochwertigen Fahrzeugen der Marke BMW über Polen nach Litauen organisiert und durchgeführt zu haben, so die Polizei. Der Schaden soll über zwei Millionen Euro betragen. Bei Hausdurchsuchungen in den frühen Morgenstunden kam es zu weiteren Festnahmen.

Gegen den 30-jährigen Kopf der Bande lag bereits ein Haftbefehl wegen gewerbsmäßigen Bandendiebstahls vor. Bei Durchsuchungen einer Werkstatt und mehrerer Wohnungen im Stadtgebiet Köln wurde zudem ein 27-jähriger Mann festgenommen, der ebenfalls ein Anführer der Bande sein soll und aus diesem Grund per Haftbefehl gesucht wurde. In Köln-Eil sei ein 23-jähriger Litauer bei der Flucht vor den Beamten aus dem vierten Stock eines Hauses gesprungen und habe sich schwere innere Verletzungen sowie Knochenbrüche zugezogen, teilte die Polizei mit. Vor Ort wurden drei Koffer mit offenbar gestohlenen Navigationsgeräten gefunden.

Kriminalhauptkommissar Jürgen Barton, Leiter der Ermittlungen, betonte, dass die Täter hochprofessionell vorgegangen seien. „Sie haben mit modernster Technik gearbeitet. Wir haben mehrere Monate alle Register gezogen, um die Strukturen der Bande aufzudecken und die Männer festzunehmen.“ Bereits Ende 2011 waren in Köln vermehrt hochwertige BMW-Fahrzeuge gestohlen worden. Dank verdeckter Ermittlungen hatte die Polizei damals zehn Kuriere auf ihrer Flucht nach Osteuropa festnehmen und über 20 gestohlene BMWs im In- und Ausland sicherstellen können. Im Mai 2012 war einer der Täter aus Litauen auf einer Kurierfahrt bei Herford verunglückt und schwer verletzt worden.

Autor: cb
Foto: Die Polizei präsentierte sichergestellte Navigationsgeräte im Gesamtwert von rund 100.000 Euro.