Köln | Im Kölner Polizeipräsidium liegen seit jeher in der Beratungsstelle zur Einbruchsprävention Brechstangen und Schraubenzieher, die aus Taten von Einbrechern stammen. Jetzt zeigt die Polizei Köln, ganz auf der Höhe der Zeit, Smart Home Anwendungen, die zusätzlich für Sicherheit sorgen können. Dabei ist der Polizei Köln die Betonung der Zusatzfunktionen wichtig, denn diese digitalen Anwendungen ersetzen nicht den mechanischen Schutz.

Die neuen Smart Home Funktionalitäten werden auf einer Stele im Polizeipräsidium präsentiert. Zum einen, wie die Alarmanlage funktioniert und was sich mit dem Einschalten dieser steuern lässt. So können Rolläden automatisch heruntergefahren werden, eine Entlüftung starten, ohne dass die Bewohner die Fenster offenhalten müssen oder das Licht ausgeschaltet werden. Möglich ist aber auch, dass etwa im Urlaub, an unterschiedlichen Tagen und Zeiten das Licht eingeschaltet und wieder ausgeschaltet wird, so dass Einbrecher glauben, das Haus sei bewohnt.

Sensoren überwachen kritische Punkte

Die Technik basiert stark auf Sensorik. Ein Bewegungsmelder im Garten meldet ungewöhnliche Bewegungen, bei eingeschalteter Alarmanlage, und kurz darauf macht sich jemand an einem Fenster oder Rolladen zu schaffen. Dann könnte die neue Anlage einen Alarm auslösen und eine Nachricht etwa an einen Sicherheitsdienst schicken oder im Extremfall automatisch die Notrufnummer 110 wählen. Zudem schaltet das System das Licht ein, was potenzielle Langfinger abschrecken soll. Natürlich können auch weiterhin akustische oder besondere optische Signale ausgelöst werden.

Mehr Sicherheit im Brandfall

Neben Einbruchdiebstahl drohen auch andere Gefahren für die Bewohner eines Hauses. Etwa ein Brand. Bei den Smart Home Anwendungen ist in diesem Fall der erste Sensor der Rauchmelder. Löst dieser aus, so kann im ganzen Haus das Licht eingeschaltet und Fluchtwege eröffnet werden. Zudem gibt es die Möglichkeit neben dem piepsenden Warnton, denn gerade Kinder und Senioren oft nicht richtig verstehen, Warnhinweise in akustischer Form ausgegeben werden, wie etwa „Achtung dies ist ein Feueralarm, bitte verlassen Sie umgehend das Gebäude“.

Und wenn der Einbrecher schon im Haus ist? Auch dann hilft die Smart Home Anwendung, mittels Kameras. Die wird auf Fenster und Türen gerichtet, und kann so Einbrecher erkennen und aufzeichnen, so passiert bei einem Fall in Leverkusen. Die Familie sah den Einbrecher via Smart Home, alarmierte die Polizei und die konnte den Täter festnehmen.

Über die Steckdose möglich

Technisch sind viele Varianten denkbar. So können die Daten klassisch via WLAN, Ethernet oder durch die Steckdose übertragen werden. Es sind also keine weiteren Kabel nötig.

Wichtig ist der Kölner Polizei die Information, dass Hauseigentümer Einbrecher kein „Gefängnis“ bauen sollten, sondern auch immer einen Fluchtweg für die Langfinger offen lassen. Für die Arbeit der Polizei haben die neuen Smart Home Anwendungen bei der Ermittlung von Straftätern Vorteile. Durch die Protokolle können die Wege der Einbrecher im Einbruchsobjekt nachgezeichnet werden und die Fotos und Videos aus den Kameras ermöglichen nach richterlichem Beschluss eine Öffentlichkeitsfahndung und letztlich vor Prozessen auch einen eindeutige Identifizierung der Täter.

Wer sich für die neue Technik interessiert kann sich bei der Polizei Köln beraten lassen.

Autor: Andi Goral