Berlin | Fast jede fünfte Berufsfeuerwehr in Deutschland hat in den vergangenen fünf Jahren mutmaßlich rassistische oder sexistische Vorfälle in den eigenen Reihen festgestellt. Das ergab eine Auswertung der Wochenzeitung „Die Zeit“.

Von 110 befragten Berufsfeuerwehren beantworteten demnach 104 Fragen nach rassistischen, extremistischen oder sexistischen Äußerungen, Handlungen, Symbolen, Einstellungen oder Beschwerden über entsprechende Diskriminierungen.

Im Herbst hatten Vorwürfe gegen Beamte der Berufsfeuerwehr Bremen wegen rassistischer und sexistischer Vorfälle bundesweit für Aufsehen gesorgt. Die Recherche der „Zeit“ belegt, dass weit mehr Städte mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatten. Insgesamt meldeten die Berufsfeuerwehren seit 2016 bundesweit 30 Verdachtsfälle für frauenfeindliche Aussagen oder sexuelle Belästigungen, außerdem neun Fälle mutmaßlich rassistischer Beleidigungen oder rechtsextremer Äußerungen.

Einige Feuerwehren nannten mehrere Vorkommnisse. Rund 80 Prozent der befragten Berufsfeuerwehren antworteten, ihnen seien keine derartigen Probleme bekannt. Im Deutschen Feuerwehrverband hatte es in den vergangenen Jahren heftige Auseinandersetzungen über die Frage gegeben, wie stark rechtsnationale Tendenzen in der Feuerwehr ausgeprägt seien.

Autor: dts