Krefeld |aktualisiert 10:20 Uhr | In einer groß angelegten Razzia hat die Polizei am Dienstagabend Einrichtungen und Privatwohnungen von Mitgliedern der Rockergruppe Hells Angels in Krefeld, Willich, Düsseldorf, Köln und Solingen durchsucht. Die federführende Polizeidienststelle in Mönchengladbach teilte in der Nacht zu Mittwoch mit, dass dabei Computer, Speichermedien und Mobiltelefone sichergestellt wurden, deren Inhalt in den nächsten Tagen ausgewertet werden soll.

Spezialeinsatzkräfte (SEK) begleiteten die Ermittler zu deren Schutz. Im Clubhaus der „Hells Angels“ in Krefeld und in einem Swinger-Club in Willich wurden die Personalien der Anwesenden aufgenommen. Zu Verhaftungen kam es nicht, auch wurden keine Waffen gefunden.

Mit Hilfe der Aktion soll eine Massenschlägerei zwischen den Hells Angels und Mitgliedern der Bandidos aufgeklärt werden. Rund 100 Rocker der beiden verfeindeten Rockerklubs hatten sich im Januar in Mönchengladbach geprügelt. Drei Rocker erlitten dabei lebensgefährliche Verletzungen. Weil keiner der Beteiligten bei der Polizei aussagt, versuchen die Ermittler die Taten mit der Analyse der Videobeobachtung zu rekonstruieren.

In den zurückliegenden Wochen war die Polizei bereits mehrfach gegen Rockerbanden in NRW vorgegangen. Zahlreiche Klubhäuser und Wohnungen von Bandidos und Hells Angels wurden durchsucht. Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat mehrere Klubs verboten, darunter die Hells Angels Köln und die Bandidos Aachen.

Autor: dapd
Foto: Symbolfoto