Der äußerst brutale Überfall auf eine Frau im Bahnhof Alexanderplatz in Berlin vor rund einem Monat steht möglicherweise vor der Aufklärung: Die Kölner Polizei nahm einen 23-jährigen Tatverdächtigen fest. Das teilten Berliner Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag auf dapd-Anfrage mit und bestätigten damit einen Bericht der „Kölnischen Rundschau“ (Online- und Mittwochausgabe). Nach dem Mann, der in Berlin wohnt, war wegen versuchten Mordes gesucht worden. Bisher habe er sich nicht zu den Vorwürfen geäußert, sagte ein Polizeisprecher.

Polizisten war der 23-Jährige aufgefallen, als er am Montagvormittag im Kölner Stadtteil Weiden bei „Rot“ über eine Straße ging. Bei seiner Überprüfung stellten die Beamten fest, dass er mit einem Haftbefehl zur Fahndung ausgeschrieben war und nahmen ihn fest.

Das Opfer geschlagen und getreten

Der Mann steht unter dem dringenden Tatverdacht, in den frühen Morgenstunden des 23. Mai die Frau im Bahnhof Alexanderplatz mit massiven Schlägen und gezielten Tritten schwer verletzt zu haben. Sie musste in einer Klinik behandelt werden. Erst nach dem Einschreiten eines 39-jährigen Passanten ließ der Mann von seinem Opfer ab und flüchtete zunächst unerkannt. Zuvor hatte er der Frau persönliche Gegenstände geraubt.

Der Fall hatte wegen der Brutalität gegen die Frau für erhebliches Aufsehen gesorgt. Eine Mordkommission hatte unter anderem mit Videosequenzen und Bildern aus einer Überwachungskamera nach Hinweisen aus der Bevölkerung gesucht. Am 18. Juni wurde den Angaben zufolge nach intensiven Ermittlungen und einem Zeugenhinweis der Name des Tatverdächtigen festgestellt. Der Festgenommene soll an einem der nächsten Tage aus Nordrhein-Westfalen in die Justizvollzugsanstalt Berlin-Moabit gebracht werden.

Autor: Claudia Pietsch, dapd | fotolia