Köln | aktualisiert | Wie die Stadt heute Nachmittag mitteilte, konnten von den insgesamt 200 in der provisorischen Notunterkunft Reitweg untergebrachten Asylbewerbern bis auf zehn Personen alle Asylsuchenden das Gelände in Deutz verlassen und sind auf dem Weg zu ihren neuen Unterkünften. Noch am Mittag hatte die Stadt Köln mitgeteilt, dass 156 der 201 Asylbewerber die Notunterkunft am Reitweg wieder verlassen könnten und sich auf den Weg zu ihren neuen Unterkünften gemacht hätten. Alle Asylbewerber die neu verteilt wurden, erhielten Bahntickets und sollten noch bei Tageslicht in ihren neuen Unterkünften ankommen.

In Nordrhein-Westfalen verbleiben insgesamt 51 Personen, davon sieben Personen in Köln. Unter ihnen befindet sich auch die Familie mit dem am vergangenen Sonntag geborenen Mädchen. Die am Reitweg heute noch verbliebenen zehn Personen würden, so teilte die Stadt weiter mit, aller Voraussicht nach morgen Vormittag die Reise zu ihren neuen Quartieren antreten. Eine Asylbewerberin liegt derzeit zur Untersuchung im Krankenhaus. Die Stadt Köln hatte im Auftrag des Landes befristet bis zum 20. Oktober 2012 eine Vierfach-Sporthalle in Köln-Deutz als provisorische Notunterkunft zur Verfügung gestellt. Die Sporthalle gehört zu einem Schulkomplex mit insgesamt 10.000 Schülern, von denen täglich 2500 bis 3.000 Schüler im Tages- und Abendbetrieb unterrichtet werden. Mit dem Ende der Herbstferien soll die Turnhalle ab Montag wieder für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen.

Flüchtlinge können in Neuss untergebracht werden

Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen können künftig in einem früheren Krankenhaus in Neuss unterkommen. Die Vertragsverhandlungen mit den Eigentümern zur Einrichtung einer weiteren zentralen Unterbringung des Landes wurden erfolgreich abgeschlossen, wie das Innenministerium am Mittwoch mitteilte. Bis zu 150 Asylbewerber sollen so schnell wie möglich dort einziehen. Die landesweite Suche nach einem geeigneten Gebäude für eine dritte dauerhafte Flüchtlingsunterkunft des Landes gehe aber weiter. „Die Nutzung des ehemaligen St. Alexius-Krankenhauses in Neuss als Asylbewerberunterkunft ist bis November 2013 befristet“, sagte Innenminister Ralf Jäger (SPD). Auch die Organisation von kurzfristigen Ausweichquartieren gehe weiter. Die Zahl der Asylbewerber war in den vergangenen Monaten sprunghaft angestiegen.

Autor: ag, dapd
Foto: Die städtische Turnhalle kurz vor dem Einzug der Flüchtlinge