Köln | Für Freitag meldet das Robert Koch-Institut (RKI) in Köln 197 neue Coronavirus-Infektionen. Es gibt keine neuen Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Köln. Deutschlandweit stagniert die Zahl der Neuinfektionen auf hohem Niveau über 20.000 Fälle pro Tag.

Die 7-Tages-Inzidenzzahl für den Zeitraum 21. bis 27. November liegt in Köln bei 121,2 und damit deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 145,38. In den Kölner Kliniken werden derzeit 318 Personen und davon 101 auf Intensivstationen behandelt, teilte die Stadt Köln gestern um 15:31 Uhr mit. Bei den Zahlen aus den Kölner Kliniken werden nicht nur Patientinnen und Patienten mit Erstwohnsitz in Köln erfasst. Die Zahl der Infektionen in den Kölner Pflege- und Altenheimen steigen. Aktuell sind 68 Einrichtungen betroffen. 194 Bewohnerinnen und Bewohner und 210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind derzeit infiziert. An 117 Kölner Schulen werden 243 Covid-19 positive Schülerinnen und Schüler und an 73 Schulen 97 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Köln gemeldet.

RKI meldet 21.695 Corona-Neuinfektionen – 3. Tag in Folge Rückgang

Das RKI hat am frühen Samstagmorgen 21.695 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 5,5 Prozent oder fast 1.300 weniger als am Samstagmorgen vor einer Woche. Es ist nun der dritte Tag in Folge, dass die Zahlen gegenüber der Vorwoche sinken.

Damit deutet sich zaghaft eine positive Tendenz an, nachdem die täglichen Neuinfektionswerte seit etwa einem Monat stabil geblieben sind. Die Zahl der aktiven Infektionszahlen lag am Samstagmorgen laut RKI-Schätzung allerdings bei rund 301.100, einem neuen Höchststand. Der bisherige Höchstwert war vor sechs Tagen bei etwa 300.400 erreicht worden, dazwischen waren die Werte auch mal um bis zu 10.000 gesunken.

Außerdem meldete das RKI nun 379 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Dabei ist aber stets unklar, ob sich die Todesfälle wegen oder nur mit dem Virus ereignen. Auf den Intensivstationen wurden am frühen Samstagmorgen 3.879 Covid-19-Patienten intensiv behandelt, 67 mehr als am Freitagmorgen und entsprechend 1,3 Prozent an allen aktuell nachweislich Erkrankten.

Letztere Zahl ist seit Ende August außerordentlich stabil, vorher war der Anteil der intensiv behandelten Patienten deutlich höher, im Mai und Juni lag er bei fast zehn Prozent.

Ifo-Ökonom warnt vor hartem Lockdown im Januar

Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Deutschland sind laut Andreas Peichl vom Ifo-Institut in München nicht stimmig und könnten bald wieder zu deutlich steigenden Fallzahlen führen. „Dieser Lockdown ist nicht hart genug, wenn wir wirklich das Ziel haben, Weihnachten ungefähr so zu feiern, wie wir es gewohnt sind“, sagte Peichl der „Welt“ (Samstagausgabe). Der Ökonom, der am Ifo-Institut das Zentrum für Makroökonomik und Befragungen leitet, hat gemeinsam mit Forschern der Universität Bonn und des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) Modellrechnungen erarbeitet.

„Es sieht so aus, dass wir Weihnachten eher bei einer Inzidenz von 75 sein werden als bei 50“, sagte er mit Blick auf die Fallzahl je 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Wenn man von einer derart hohen Basis die Corona-Regeln zu Weihnachten lockere, müsse man anschließend wieder mit einer Eskalation der Lage rechnen. „Es wird einen harten Lockdown im Januar geben, und es wird Lockdown light bis mindestens März geben, wäre meine Prognose“, sagte Peichl.

Er und seine Kollegen spielen in ihrem Modell verschiedene Kombinationen an politischen Maßnahmen durch und erstellen entsprechende Szenarien. Als besonders wirkungsvoll erweist sich dabei der Wechselunterricht an Schulen, bei dem Klassen geteilt würden und dann im wöchentlichen Wechsel im Präsenzunterricht beschult werden.

Autor: red,dts