Köln | In der täglichen Coronavirus-Statistik für Köln weist das Robert Koch-Institut für Köln für den Freitag, 5. Dezember, 216 Neuinfektionen aus. Ein Mensch starb. Die 7-Tages-Inzidenz für den Zeitraum 28. November bis 4. Dezember beträgt 128,0.

306 Menschen, davon 96 auf Intenstivstationen, wurden gestern in Zusammenhang mit Covid-19 in Kölner Kliniken behandelt. Diese Zahlen erfassen auch Patientinnen und Patienten, die keinen Erstwohnsitz in Köln haben.

Die Stadt Köln wird in der Kölnmesse ein Impfzentrum einrichten. Dieses soll Mitte Dezember in Betrieb genommen werden können. Parallel sollen mit dem Eintreffen der ersten Impfstoffe besonders Alte und Kranke in Alten- und Pflegeheimen versorgt durch mobile Impfteams die Möglichkeit zur Impfung erhalten. Gesundheitsdezernent Dr. Harald Rau: Die Ständige Impfkommission empfiehlt, zuerst die vulnerablen Gruppen zu impfen, dann das pflegerische und medizinische Personal, das direkt mit Covid-19-Infizierten in Kontakt kommt, anschließend das Personal aus den Bereichen Sicherheit und Ordnung und schließlich die Gesamtbevölkerung. Diese Reihenfolge halten wir für richtig, wollen in Köln allerdings das pflegerische und medizinische Personal bereits gleichzeitig mit den vulnerablen Gruppen impfen.“

RKI meldet 23.318 Corona-Neuinfektionen und 483 Tote

Das RKI hat am frühen Samstagmorgen 23.318 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 7,5 Prozent oder 1.623 Fälle mehr als am Samstagmorgen vor einer Woche. Es handelt sich um den stärksten Anstieg im Vorwochenvergleich seit drei Wochen.

Angesichts eines Auf und Abs kann von einem Sinken der Neuinfektionszahlen nicht gesprochen werden, auch die Zahl der aktiven Infektionen bleibt mit rund 299.300 laut RKI-Schätzung auf dem gleichen Niveau wie seit etwa zwei Wochen. Außerdem wurden 483 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus gemeldet und damit fast genau so viele wie am Mittwoch, als der bisherige Höchstwert gemessen worden war. Dabei ist aber stets unklar, ob sich die Todesfälle wegen oder nur mit dem Virus ereignen.

Auf den Intensivstationen wurden unterdessen am frühen Samstagmorgen 4.020 Covid-19-Patienten intensiv behandelt und damit 35 mehr innerhalb von 24 Stunden.

Spahn rechnet mit Massenimpfungen „spätestens im Sommer“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet mit Massenimpfungen gegen das Coronavirus spätestens im Sommer 2021. Nach derzeitigem Wissensstand gehe er davon aus, dass „wir im Sommer auch flächendeckend in den Arztpraxen impfen können“, sagte Spahn dem Nachrichtenportal T-Online. Insgesamt gebe es fünf Kandidaten, die „mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit“ bis zur Jahresmitte zugelassen würden: „Neben den Produkten von Biontech und Moderna auch die von Curevac, Astra Zeneca und Johnson & Johnson.“ Auf die Frage, ob Deutschland im nächsten Herbst mit dem Gröbsten durch sei, antwortete Spahn: „Wenn möglichst viele das Impfangebot wahrnehmen: ja.“

Millionen Menschen könnten allerdings bereits im Frühjahr durch Impfungen immunisiert sein: Bis Ende März seien „für Deutschland elf Millionen Dosen allein von Biontech realistisch“, so Spahn. Dass Großbritannien bereits nächste Woche mit der Impfung beginnt, Deutschland aber noch nicht, ist für Spahn hinnehmbar, „wenn es einige Tage oder wenige Wochen länger dauert“. Er erwarte, dass der europäische Zulassungsprozess „in absehbarer Zeit abgeschlossen ist“. Spahn weiter: „Die Zulassung eines Corona-Impfstoffs ist doch kein Wettrennen, sondern ein Prozess, der möglichst schnell, aber unter Achtung der notwendigen Standards, abgeschlossen werden muss.“ Gründlichkeit sei wichtig.

„Die Menschen wollen sich auf die Sicherheit des Impfstoffes verlassen können.“ Auf die Frage, wer zuerst geimpft werde, antwortete Spahn: „Das klären wir in der kommenden Wochen auf Basis der Expertenempfehlungen. Wir müssen die Balance zwischen ethischem Grundsatz und Praktikabilität finden.“ Dass es vor Weihnachten noch stärkere Beschränkungen der Kontakte gibt, will Spahn nicht ausschließen.

„Wie sich die Pandemie entwickelt, wie viele Menschen mit Corona Weihnachten auf den Intensivstationen liegen, entscheidet sich kommende Woche.“ Der Minister signalisierte auch Offenheit, unter einem Kanzler Friedrich Merz zu arbeiten: „Ich habe bereits 2018 als Vorsitzender kandidiert. Wie Sie sehen, bin ich trotzdem Gesundheitsminister. Mir sind unser Land und unsere Partei zu wichtig, um mich beleidigt in eine Ecke zu stellen.“ Ihm scheine das aktuell aber eine „theoretische Frage“ zu sein.

Autor: dts