Köln | Eine 66-jährige Frau starb auf der Bundesautobahn A 3 zwischen den Anschlussstellen Köln-Ost und Köln-Dellbrück. Eine Betonplatte der Lärmschutzwand löste sich und begrub den Wagen der Frau unter sich. 12 Tage nach dem Unfall gab der Landesbetrieb Straßen NRW neue Erkenntnisse bekannt.

7 Platten der Lärmschutzwand an der Unfallstelle wurden mit geschweissten Winkeln angebracht. Straßen NRW spricht von einer bewussten Improvisation, weil diese aus Platzgründen verbaut wurden. Die Schweißnähte konnten bislang nicht überprüft werden. Außer den 7 mangelhaften Platten wurden keine weiteren Probleme festgestellt. Der Landesbetrieb stellt fest, dass die grundsätzlich regelkonforme Anbringung auf diese Art und Weise, in mehreren Fällen unsauber und nicht fachgerecht ausgeführt war. Straßen NRW: „Diese Mängel sind mit bloßem Auge erkennbar“. Derzeit wird geprüft, ob diese Mängel sich auf die Standsicherheit der Platten auswirkte. Die Lärmschutzplatten bei denen Mängel festgestellt wurden, werden jetzt zusätzlich gesichert.

Mittlerweile scheint Straßen NRW das Abnahmeprotokoll für das Bauwerk aus dem Jahr 2088 wieder gefunden zu haben. Der Landesbetrieb schriftlich: „Darin wurde die improvisierte Konstruktion als Mangel aufgeführt und nur unter dem Vorbehalt eines statischen Nachweises abgenommen, der trotz mehrfacher Aufforderung nicht erbracht wurde. Die Baufirma ist mittlerweile insolvent.“

Derzeit prüft der Landesbetrieb 25 weitere Autobahnabschnitte, Bundesstraßen und Landstraßen an denen ähnliche Konstruktionen zum Einsatz kamen.

Das Verkehrsministerium NRW wird jetzt die Arbeitsweise des Landesbetriebs Straßen NRW von einem externen Gutachter untersuchen lassen.

Autor: red | Foto: Straßen NRW
Foto: Das Foto stellte der Landesbetrieb Straßen NRW zur Verfügung