Köln | Noch versteckt er sich hinter Bauzaun und Transparenten. Doch am kommenden Samstag um 16:30 Uhr ist es so weit: Nach 20 Jahren Trockenheit heißt es beim „Nagelbrunnen“ auf dem Ebertplatz wieder: „Wasser marsch!“. Begleitet wird die Wieder-Inbetriebnahme durch OB Henriette Reker von einem Kulturfest.

„Vor einem Jahr hätten wir uns das nicht träumen lassen“, freut sich Grischa Göddertz, Sohn des Bildhauers Wolfgang Göddertz (1944-2016), der die „wasserkinetische Plastik“ 1970 entworfen hatte. Dass jetzt wieder Wasser fließt und sich – wie früher – Kinder darin herumtollen können, ist Ergebnis eines vom Rat beschlossenen Nutzungskonzepts. Es soll die Interimnutzung des Ebertplatzes bis 2020 regeln.

Dieses Konzept war zusammen mit Bürgern, Anwohnern und Initiativen erarbeitet worden, nachdem der Platz in den letzten Monaten unter anderem als Treffpunkt für Drogendealer und durch einen Mord für Negativ-Schlagzeilen gesorgt hatte.

Container-Café und Holzbühne stehen kurz vor der Fertigstellung

Wie im Konzept vorgesehen, steht auch schon der Container da, der ein Café bedienen soll. Studenten und Studentinnen der RWTH Aachen, Abteilung Architektur, bauen ein Holzpodest um einen Baum, das als Sitzfläche und Bühne dienen soll.

Architektur-Studenten aus Aachen bei der Arbeit: Rund um diesen Baum soll ein Podest zum Sitzen und für Veranstaltungen entstehen.

Eine Ausschreibung zur künstlerischen Gestaltung der sechs Rolltreppen, die schon seit Jahren außer Betrieb sind und es auch bleiben sollen, bis über die endgültige Gestaltung des Ebertplatzes entschieden ist, brachte 53 Bewerbungen. Eine Jury wählte 7 aus, die jetzt dem Kunstbeirat und der Bezirksvertretung vorgelegt werden. In Kürze startet eine Ausschreibung zur Lichtgestaltung des Brunnens in der Winterzeit, wenn das Wasser abgestellt wird. Er hat dafür vier energiesparende LED-Leuchten erhalten.

Nach der Wieder-Inbetriebnahme des Brunnen ist Party angesagt

Im Anschluss an die Inbetriebnahme des Brunnens am Samstag gibt es eine „Brunnen-Party“ mit Roots-Dub-Dubstep-Grime-Jungle. Schon am Freitag führt die Künstlerin Evamaria Schaller eine Performance auf (17 bis 19 Uhr), ab 21 Uhr hat der Film „Draußen“ von Tama Tobias-Macht und Johanna Sunder-Plassmann Premiere – Zugucken kostet nichts.

Am Donnerstag, 19. Juli, gibt es unter anderem um 19 Uhr ein Konzert mit Tintin Patrone, Ketonge, Shiva and the Destroyer und anderen in der St. Gertrud-Kirche. Am Freitag, 20 Juli, laden ab 16 Uhr die freien Kunsträume am Ebertplatz zu einem Sommerfest mit viel Musik – dann sollen auch die Entwürfe für die Rolltreppen-Gestaltung vorgestellt werden.

Autor: ehu
Foto: Noch wird am „Nagelbrunnen“ auf dem Ebertplatz gearbeitet – am Samstag soll sein Wasser wieder fließen.