Köln | Der zurückliegende Sommer brachte nicht nur neue Wetterrekorde, er sorgt auch für ideale Lebensbedingungen bei einigen Arten. Das bekommen in diesem Herbst auch die Menschen im Rheinland zu spüren. Denn die Amerikanische Kiefernwanze ist auf dem Vormarsch.

Zwar sind die kleinen, aber doch auffälligen Wanzen unangenehm, aber für den Menschen letztlich ungefährlich. Erst seit wenigen Jahren sind die Wanzen in Deutschland heimisch, wahrscheinlich kamen sie mit Weihnachtsbaumimporten aus Westen nach Mitteleuropa. Seit 2006 sind sie auch in Deutschland nachgewiesen und werden als so genannte „Neozooen“ geführt.

Die Insekten sind deutlich größer als die hierzulande ansässigen Wanzenarten. Sie werden bis zu zwei Zentimeter groß, ihr hervorstechendes Merkmal ist die Zebrafärbung am Hinterleib der Tiere. Im Herbst suchen die Tiere nach einer ehr unauffälligen Lebensweise im restlichen Jahr verstärkt warme Überwinterungsmöglichkeiten auf und kommen so, gerade in den letzten Wochen verstärkt auch in Köln, mit Menschen in Kontakt. Dabei sind in geeigneten Winterquartieren häufig auch größere Ansammlungen der Wanzen zu finden.

„Bei ihrem langsamen Flug und mit ihrem hörbaren Brummen steuern die Tiere auch gerne einmal Menschen an und fallen damit unangenehm auf. Von den Tieren geht aber, abgesehen von einem unangenehmen Geruch den fast alle Wanzen absondern können, keine Gefahr für den Menschen aus. Allerdings ist gerade in diesem Jahr schon ein Massenvorkommen diesen Neozooen bei uns in Köln zu beobachten, das mit Sicherheit auf den extrem warmen und trockenen Sommer zurückzuführen ist“, so der Diplom-Biologe und Geschäftsführer des Umweltbildungszentrums Gut Leidenhausen, Robert Schallehn.

Autor: rk
Foto: Die Amerikanische Wanzenart wird deutlich größer als ihre mitteleuropäischen Artgenossen. Bild: Gut Leidenhausen