Auf einer Stufe mit dem international bekannten Starachitekten David Chipperfield darf sich einen Moment lang der Kölner Architekt Wolfgang Zeh sehen. Gleichranging mit Chipperfield wurde Zeh soeben mit dem „Architekturpreis Beton 2020″ ausgezeichnet. Chipperfield erhält ihn für die James-Simon-Galerie, die den neuen Eingang zur Museumsinsel in Berlin bildet, Zeh für den „Neubau Baulücke“ in Köln-Ehrenfeld.

Der „Neubau Baulücke“ zeigt spektakulär, dass Architektur auch Unmögliches möglich machen kann. Das Haus füllt eine nur etwa drei Meter breite Baulücke zwischen zwei viergeschossigen Wohnhäusern, auf der längere Zeit nicht mehr als eine Garage stand. Auf dieser extrem kleinen Grundfläche (3 x 7m) ließ Zeh ein sechsgeschossiges Wohnhaus entstehen, das er nun selbst bewohnt.

„Die Räume sind klein, haben aber immer den Bezug zu einem Raum darüber, darunter und zur Stadt“, sagt der Architekt. „Acht Quadratmeter reichen zum Arbeiten, zehn zum Wohnen, das Bad hat vier und dass Kinderzimmer sieben.“

Für den „Neubau Baulücke“ erhielt Zeh bereits 2017 den Kölner Architekturpreis. Auch das „Studio 672″ im Keller des Stadtgartens trägt Zehs Handschrift.

Autor: Von Christoph Mohr