Köln | Seit 25 Jahren setzt sich die Musikerinitiative „Arsch huh, Zäng ussenander“ für ein Köln ohne Neo-Nazis und Rassismus ein. Vor der Bundestagswahl am 24. September geben sie Vollgas: Sechs Monate lang wollen sie mit der Aktion „Du bes Kölle“ die Kölner gegen zunehmenden Rechtspopulismus vor allem der AfD immunisieren und aktivieren sowie zur Teilnahme an der Wahl animieren.

„Die Ereignisse in den USA und Frankreich zeigen uns, dass etwas in Gefahr ist, was wir für selbstverständlich halten: die Demokratie“, begründet Initiativen-Sprecher Hermann Rheindorf das lange und langfristige Engagement. Aus sechs „Modulen“ besteht das Programm von „Du bes Kölle“, das sie jetzt vorstellten. Ins Auge sollen zunächst Plakate fallen, die zeigen, was „echte“ Kölnerinnen und Kölner ausmacht: Er hält nichts von Rassismus und rechter Hetze. Ein anderes Plakat zeigt die Porträts von „Arsch huh“-Mitgliedern. Wer will, kann sich ebenfalls dafür fotografieren lassen und so sein Bekenntnis abgeben.

KHM-Studierende drehten sechs Spots gegen Rechtsextremismus

Wenn die Organisatoren bei Kölns Kino-Betreibern offene Ohren finden, wird dort demnächst im Vorprogramm einer von sechs Spots laufen, den Studierende der Kunsthochschule für Medien gedreht haben. Thema: Integration, Rassimus und Weggucken – mal ironisch, mal ernsthaft, mal dokumentarisch umgesetzt. Ebenso wie die Plakate werden auch diese Kurzfilme ins Internet gestellt.

Mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung gibt es die Demokratiewerkstatt „Arsch huh im Veedel“: Bei kleinen Open-Air-Veranstaltungen will man die Wünsche und Anregungen der Bevölkerung für ein friedliches Zusammenleben zusammentragen. Für den musikalischen Rahmen dabei wird die „Musikkarawane“ mit ihrem Musikmobil sorgen. Ins Leben gerufen hat sie Ex-„Höhner“-Mitglied Janus Fröhlich, der damit regelmäßig Flüchtlingsheime besucht. Daraus hervorgegangen ist sogar schon die Band „Buntes Herz“.

Arno Steffen schrieb eine neue „Arsch huh“-Hymne

Dort wird sicher auch die neue „Arsch huh“-Hymne gespielt und gesungen werden. Geschrieben hat sie Arno Steffen, zur Zeit wird sie nacheinander von den Solisten und Bands eingespielt.

Den Abschluss von „Du bes Kölle“ ist eine große Musik-Veranstaltung am 27. August, dem letzten Tag der Sommerferien. Sie wird eingegliedert in das große „Gamescom City Festival“, das dafür extra um einen Tag verlängert wurde. Unterstützung hierbei leistet die städtische Stabsstelle Events.

Das nächste Ziel: Protest gegen den AfD-Bundesparteitag in Köln

Aktuell aber konzentriert sich „Arsch huh“ darauf, die Proteste gegen den AfD-Bundesparteitag am 22. April im Maritim-Hotel am Heumarkt zu unterstützen. Dabei hat man sich dem breiten Bündnis „Köln stellt sich quer“ angeschlossen. Dieser protest beginnt um 11 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Heumarkt, es folgt eine Demonstration und ab etwa 15 Uhr die Schlusskundgebung wieder auf dem Heumarkt. Welche Musiker dabei auftreten, steht noch nicht endgültig fest, wohl aber, dass Brings auf dem Wagen der Stunksitzung mitfahren werden. Auch die Immisitzung will dabei sein. Insgesamt sollen zehn Wagen in der Demonstration mitfahren.

Weitere Informationen: www.dubeskoelle.de

Autor: ehu | Foto: ehu
Foto: Die Sprecher von „Arsch huh“ präsentieren die ersten Plakate: Stephan Brings, Hermann Rheindorf, Janus Fröhlich und Arno Steffen (v.l.).