Köln | Die Aktivisten des Anti-Atom-Plenum Köln berichten über einen Zug, der am Bahnhof Gremberg umrangiert wurde. Der Zug soll mit Uranerzkonzentrat aus Namibia beladen gewesen sein. Dieses so die Aktivisten, sei mit dem Atomtransportschiff „Mikhael Dudin“ in Hamburg gelöscht worden.

Über den Uranerzabbau in Namibia berichtet der Dokumentarfilmer Joachim Tschirner in seiner Dokumentation „Yellowcake – die Lüge von der sauberen Energie“. Im Namib, einer Wüste in Namibia werde das Uranerz abgebaut. Zurück blieben, so Tschirner radioaktive Halden und radioaktiv belasteter Feinstaub, der durch den Wind bis in Städte wie Swakopmund getragen werde. Bei „Yellowcake“ handelt es sich um ein pulverförmiges Gemisch aus Uranverbindungen. Den Namen erhielt das Pulver von seiner früher gelben Farbe. Im Uranerz liegt Uran in Oxidform und in geringer Konzentration vor.

Diese Oxide werden in einem Prozess vor Ort bei den Minen angereichert und zu „Yellowcake“ verarbeitet, wie die World Nuclear Association erläutert. „Yellowcake“ enthält rund 80 Prozent Uran, während das Erz nur einen Anteil von 0,1 Prozent aufweist.

Dieses „Yellowcake“ wird dann verschifft, um in Aufbereitungsanlagen aufgearbeitet zu werden. Das Kölner Anti-Atom-Plenum berichtet, dass heute morgen ein Zug mit Containern gefüllt mit „Yellowcake“ um 5:45 in Gremberghoven gesehen wurde und von dort in Richtung Bonn über die Kölner Stadtteile Ensen und Porz abfuhr. Der Zug sei bereits gestern in Köln angekommen und habe die Stadtteile Stammheim, Mülheim, Buchforst, Kalk und Humboldt-Gremberg durchquert, bevor die Waggons auf dem Güterbahnhof Gremberg umrangiert worden seien. Das Kölner Anti-Atom-Plenum fordert einen unverzüglichen Stopp der Atomtransporte durch Köln. Die Züge seien auf dem Weg nach Südfrankreich, so die Aktivisten.

Den Film von Tschirner finden Sie hier bei You Tube >

Autor: Andi Goral