Köln | Mitte Oktober gab es Meldungen, dass die Stadt Köln dem Autonomen Zentrum eine leere Fläche und Container auf einem Gelände an der Herkulesstraße als Alternative zur Luxemburgerstraße angeboten hatte. Die Aktivistinnen und Aktivisten des Autonomen Zentrums (AZ) lehnten dies ab und forderten die Stadt auf bis zum 14. November eine Stellungnahme abzugeben, wie es in der Luxmburger Straße 93 weitergehen könne.

Die Stadt sagte Mitte Oktober, dass der Dialog mit dem AZ fortgeführt werde. Jetzt meldet das AZ, dass die Stadt Köln sich nach sieben Wochen nicht zu der geforderten Vertragsverlängerung geäußert habe.

Sabrina Purple vom AZ wird schriftlich in einer Mitteilung zitiert: „Die Entscheidung der Stadtverwaltung, unser Angebot bis zum heutigen Tag nicht anzunehmen, wird von vielen Unterstützer*innen des AZs als Hinhaltetaktik wahrgenommen. Viele Menschen werden zunehmend ungeduldig und befürchten, dass die Stadt eine kalte Räumung vorbereitet. Unter kalter Räumung verstehen die Unterstützerinnen und Unterstützer ein bewusstes Hinauszögern der Verhandlungsgespräche durch die Verwaltung, bis der aktuelle Vertrag ausgelaufen ist und keine Zeit mehr bleibt, um eine einvernehmliche Lösung zwischen den Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern zu finden.“

Ende März 2021, so die Stadt, – das AZ Köln sagt Ende April 2021 – läuft der Vertrag zwischen dem Autonomen Zentrum Köln und der Stadt Köln über die Nutzung der Luxemburger Straße 93 aus. Dort befindet sich ein Konzertraum, Seminarraum, Bar, Gruppenräume, Sportraum und Sanitäranlagen. Zudem gibt es Werkstätten und Ateliers. Den Innenhof an der Luxemburger Straße haben die Aktivistinnen und Aktivisten bepflanzt. Die Stadt verhandelt mit dem Autonomen Zentrum über einen Alternativstandort, denn am jetzigen Standort soll der Innere Grüngürtel fortgeführt werden.

Das AZ führt an, dass der Nutzungsvertrag für die Luxemburger Straße in der Vergangenheit bereits mehrfach verlängert worden sei. Die Betreiber des AZ sagen, die Stadt habe nie ernstzunehmende Alternativstandorte angeboten. „Oberbürgermeisterin Reker und die Grünen Köln haben ihr Wort gegeben, eine gemeinsame Lösung mit dem AZ zu finden. Danach sieht das aktuelle Rumgeklüngel der Verwaltung nicht aus. Die Autonomen stehen allmählich mit dem Rücken zur Wand und ihre Geduld ist am Ende. Die Stadt muss endlich liefern, wenn sie verhindern möchte, dass unseren Unterstützerinnen und Unterstützern die Hutschnur platzt.“, so Uli Rothfuß, ebenfalls vom AZ, in der schriftlichen Mitteilung.

Autor: red
Foto: Das Archivbild von report-K zeigt das AZ in der Luxemburger Straße im Jahr 2018