Köln | Rund hundert Fans des Live Music Clubs Barinton protestierten am Samstag gegen dessen drohende Schließung.

Neben Bezirksbürgermeister Josef Wirges und zahlreichen Künstlern und Musikern, war auch Kabarettist Jürgen Becker zu dem Club am Grünen Weg gekommen, um sich für den Erhalt des Kultur- und Veranstaltungsortes auszusprechen. In zehn Jahren standen rund 3500 lokale, nationale und internationale Bands, Künstler und Comedians auf der Bühne des Barinton. Vor einigen Wochen war bekannt geworden, dass der Mietvertrag des Barinton Live Music Clubs nicht verlängert wird und Ende des Jahres endet.

„Die Club- und Kulturszene in Köln wird immer mehr verdrängt“, kritisierten Teilnehmer der Protestkundgebung. „Das Barinton ist eine Instanz der Live-Musik-Szene in Köln, davon gibt es nicht mehr viele.“

„Die Gentrifizierung schreitet voran“, attestierte auch der Ehrenfelder Bezirksbürgermeister Wirges. „Ich möchte, dass diese Kulturszene erhalten bleibt“, sagte er gegenüber report-k. „Das Barinton gehört zum Veedel.“ Vor einigen Wochen hatte ihn der „Hilferuf“ des Barinton-Besitzers Georges Sintcheu ereilt. Nun versuche er zwischen Sintcheau und dem Vermieter der Räumlichkeiten, dem auch das angrenzende Loft-Hotel gehört, zu vermitteln. Es habe bereits ein gemeinsames Gespräch gegeben. Für Anfang Dezember sei ein weiteres Treffen aller Parteien im Bezirksrathaus geplant. Im Mittelpunkt der Streitigkeiten zwischen Vermieter und Mieter steht unter anderem der Vorwurf nächtlicher Lärm- und Müllbelästigung durch Besucher des Clubs. Andere Stimmen vermuten jedoch finanzielle Interessen hinter der Nicht-Verlängerung des Mietverhältnisses. Die Verhandlungen würden „nicht so einfach“, sagte Wirges. „Aber es gibt Hoffnung.“

Autor: Julia Katharina Brand