Köln | Ein Tag nach einer Geiselnahme im Kölner Hauptbahnhof, die durch Spezialkräfte der Kölner Polizei beendet wurde, machten die Kölner Polizei und die Stadt Köln detaillierte Angaben zur Tat und zum Täter, der nun identifiziert ist. Der Täter habe die Notoperation überlebt und läge im Koma. Die junge Frau, die in einem Schnellrestaurant verletzt wurde, sei zum zweiten Mal operiert worden. Die Polizei Köln veröffentlichte Fotos von Gepäckstücken und sucht nach Zeugen, die Angaben zur Person des Täters und den Abläufen im Hauptbahnhof machen können.

Die Stadt Köln machte detaillierte Angaben zu dem mutmaßlichen Täter. Der Mann hält sich als anerkannter Flüchtling legal in Deutschland auf. Er ist syrischer Staatsangehöriger, der am 2. März 2015 in Deutschland einreiste und am 12. Juni 2015 die Anerkennung durch das BAMF erfuhr. Die Stadt Köln erteilte eine Aufenthaltsgenehmigung bis Juli 2018, die nach erneuter Überprüfung durch das BAMF bis 2021 verlängert wurde. Die Ausländerbehörde der Stadt Köln gab allerdings ein negatives Votum für das Einreiseverfahren der Ehefrau ab, da Vorraussetzungen wie die Sicherung des Lebensunterhalts und die Teilnahme an Integrationskursen nicht gegeben waren.

Polizei sucht weitere Zeugen

Die Kölner Polizei veröffentlichte Fotos der Gepäckstücke, die sie dem mutmaßlichen Täter zuordnet. Die Beamten wollen wissen, ob es Zeugen gibt, die den Mann vor der Tat am Hauptbahnhof oder dem Weg dorthin sowie im Umfeld seines Lebensmittelpunktes in Neuehrenfeld sahen. Zudem bittet die Polizei Zeugen des Tatablaufs sich zu melden oder Videos und Fotos auf einem Hinweisportal einzuschicken. Bekannt ist folgender Ablauf: „Der Täter betrat gegen 12.30 Uhr das Schnellrestaurant im Bahnhofsgebäude. Hier zündete er einen Molotowcocktail auf dem Boden. Bei dem anschließenden Feuer erlitt eine Jugendliche erhebliche Brandverletzungen. Der Täter wechselte nun zu der benachbarten Apotheke und nahm dort eine Angestellte als Geisel.“

Die Polizei Köln beschreibt den Mann so: „Der vom äußeren Erscheinungsbild her etwa 55 bis 60 Jahre alte Geiselnehmer hat längere graue Haare, einen Dreitagebart und machte einen verwahrlosten Eindruck. Er war dunkel gekleidet und nach Zeugenaussagen wahrnehmbar alkoholisiert. Er dürfte einen Koffer und eine Tasche mitgeführt haben.“

Die Polizei hat ein Telefon für Zeugen geschaltet: 0221 229-4444

Das Portal auf das Videos und Fotos hochgeladen werden können ist so zu erreichen: nrw.hinweisportal.de

Autor: Andi Goral
Foto: Mit diesem Foto eines Koffers und einer Aktentasche, die die Polizei dem mutmasslichen Täter zuordnet, suchen die Beamten nach Zeugen.