Köln | Köln bekommt eine neue Gleichstellungsbeauftragte: Bettina Mötting,49, tritt das Amt am 1. Januar des kommenden Jahres an. Sie folgt auf Dagmar Dahmen, die im August ins nordrheinwestfälische Innenministerium wechselte. 

Mötting arbeitet seit 1989 bei der Stadt Köln. Seit 2012 leitet die 49-Jährige die Abteilung „Zentrale Dienste“ im Jobcenter Köln mit rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie ist dort unter anderem zuständig für Personalentwicklung, Betriebliches Gesundheitsmanagement, strategische Planung, Infrastruktur, Arbeitsschutz und Sozialgerichtsbarkeit. Als Leiterin des Amtes für Gleichstellung von Frauen und Männern der Stadt Köln ist sie nicht nur für die Gleichstellung von Männern und Frauen innerhalb der Stadtverwaltung verantwortlich, sondern für alle Kölnerinnen und Kölner.

OB und Stadtdirektor hoffen auf neue Impulse und eigene Akzente 

Oberbürgermeisterin Henriette Reker zeigt sich überzeugt: „Bettina Mötting wird bisherige Erfolge der Gleichstellungsarbeit kontinuierlich und zeitgemäß weiter ausbauen.“ Stadtdirektor Stephan Keller nennt sie eine „versierte Führungspersönlichkeit“ und lobt ihr „ vielschichtiges Fach- und Erfahrungswissen“. Beide setzen darauf, dass Mötting dem Amt neue Impulse gibt und eigene Akzente setzt.
 
Die künftige Amtsinhaberin kündigte an: „Neben der Umsetzung der im neuen Gleichstellungsplan festgeschrieben Maßnahmen wie beispielsweise das Führen in Teilzeit oder die Implementierung eines Männernetzwerkes werde ich mich für eine familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik der Stadtverwaltung einsetzen.“ Des Weiteren werde sie sich intensiv mit den Vertreterinnen von Frauenprojekten austauschen.

Köln war die erste deutsche Stadt mit einer Gleichstellungsstelle

Kölner Frauenprojekte waren es auch, die der Stadt in Sachen Gleichstellung der Frau Beine machten. 1982 richtete die Stadt als erste in Deutschland eine Frauen-Gleichstellungsstelle aus. Erste Amtsinhaberin war Lie Selter, unter anderem Mitbegründerin des Vereins „Frauen helfen Frauen“. Als sie ihre Stelle antrat, hatte die Stadt rund 17.000 Beschäftigte, die Hälfte davon Frauen, bestenfalls im mittleren Dienst. Als sie 2001 unter umstrittenen Umständen versetzt wurde, gab es immerhin drei Amtsleiterinnen und eine Dezernentin.
 
Richtschnur für Möttings Arbeit wird der „1. Kölner Gleichstellungsaktionsplan 2016-2020“ sein. Er verzeichnet zum Zeitpunkt seiner Verabschiedung im Jahr 2016 in der Kölner Stadtverwaltung einen Frauenanteil von 64 Prozent (ca. 11.000 Frauen), 40 Prozent in den Top-Positionen und 52 Prozent in Führungspositionen. Herausragend gegenüber 1982 sind die Oberbürgermeisterin, fünf Dezernentinnen sowie zwei Museumsdirektorinnen.

Autor: ehu | Foto: Stadt Köln
Foto: Bettina Mötting tritt ihr neues Amt am 1. Januar an. Foto: Stadt Köln