Köln | Der Brand in der Kölner Südstadt bewegt die Menschen. Viele fragen sich wie das Feuer sich so schnell in dem Haus ausbreiten konnte und ob die Helfer rechtzeitig vor Ort waren. Ja, waren sie. Der erste Löschzug erreichte den Brandort in der für NRW vorgegebenen Hilfsfrist von acht Minuten. Report-K fragte nach und dokumentiert, wie die ersten Minuten des Einsatzes verliefen.

Es ist 17:48 Uhr am Mittwoch, als bei der Polizei Köln unter 110 der erste Notruf eingeht. Diese informiert die Leitstelle der Kölner Feuerwehr um exakt 17:50:15, die umgehend auf der Feuerwache 1, die dem Brandort am nächsten liegt einen Voralarm auslöst. Zudem, so der Pressesprecher der Kölner Feuerwehr Christian Heinisch, sei zeitgleich eine direkte Alarmierung eines zweiten Löschzuges unter dem Einsatzstichwort „Menschenleben in Gefahr“ erfolgt.

5:25 Minuten nach Notrufeingang trafen die ersten Feuerwehrkräfte an St. Magdalenen ein

Um 17:55 Uhr erreichte der erste Löschzug den Einsatzort und damit 15 Einsatzkräfte. In Nordrhein-Westfalen muss die Feuerwehr in größeren Städten nach acht Minuten den Einsatzort erreichen, dies legt die Hilfsfrist fest. Auf dem Land ist diese etwas länger. Diese ersten Kräfte stellten von außen, so die Feuerwehr, eine Rauchentwicklung fest, die auch schon im Dachgeschoss sichtbar war. Als die Beamten das Treppenhaus betraten, stellten sie fest, dass diese bis unter das Dach in Vollbrand stand.

Untersuchung des Brandschutzes 1992

In den 1990er Jahren wurden alle Altbauten in Köln auf ihre brandschutztechnische Ausstattung untersucht. Hintergrund waren damals die Brandanschläge von Mölln und Solingen. Vor allem Treppenhäuser aus Holz standen damals im Fokus und Eigentümer waren aufgefordert diese durch einen speziellen Anstrich oder eine Verkleidung durch Gipskarton gegen Brandgefahren zu sichern. Auch das Brandhaus in der Straße An St. Magdalenen wurde 1992 durch die Berufsfeuerwehr begangen. Pressesprecher Heinisch: „In verschiedenen Bereichen, unter anderem im Treppenraum, wurden durch die Feuerwehr brandschutztechnische Verbesserungen gefordert. Nach Kenntnis der Feuerwehr wurden diese umgesetzt. Weiterhin wurde 1993 eine Notleiter installiert.“ Die Kölner Polizei richtete eine achtköpfige Ermittlungsgruppe mit dem Namen„Magda“ ein, die jetzt die Brandursache klären soll. Diese wird das Haus in der kommenden Woche erneut begehen.

Weitere Kräfte erreichten nach 10-15 Minuten den Brandort. Diese so die Feuerwehr trafen zwischen 18 und 18:05 Uhr von verschiedenen Kölner Feuerwachen ein. Schon um 18:03 Uhr forderte die Einsatzleitung einen dritten Löschzug nach. Auf der Anfahrt gab es keine Schwierigkeiten, etwa durch Falschparker und auch die Versorgung mit Löschwasser wird von der Feuerwehr als einwandfrei beschrieben. Um 18:37 Uhr löste die Feuerwehr die Warnapp Nina aus und informierte die Bevölkerung, dass sie Türen und Fenster schließen solle. Dies erfolgte in Abhängigkeit der Rauchentwicklung.

Bei dem Brand starben zwei Menschen, die zu Besuch bei Bewohnern des Hauses waren. Vier Menschen und ein Feuerwehrmann wurden verletzt.

Autor: Andi Goral