Köln | Die Band „Brings“ präsentierte heute zusammen mit Stadtdirektor Guido Kahlen am Heumarkt die neue Plakatkampagne zur Aktion „Mehr Spaß ohne Glas“. Seit drei Jahren werden unter diesem Motto im Kölner Straßenkarneval in der Altstadt und im Zülpicher Viertel Gläser und Glasflaschen aus dem Verkehr gezogen. Dadurch sollen Verletzungen und Sachschäden durch Glasbruch verringert werden.

Mit der Band „Brings“ wolle man die junge Zielgruppe ansprechen, die einen Großteil der Feiernden ausmache, so Ralf Mayer vom Ordnungsamt Köln. Zum Karnevalsauftakt am 11.11. werde man rund 80.000 Plastikbecher in der Altstadt und auf der Zülpicher Straße verteilen. Stadtdirektor Guido Kahlen teilte mit, dass die Zahl der Verletzungen dank der Aktion auch tatsächlich zurückgegangen ist. Auslöser der Aktion war die Weiberfastnacht 2009, in der die Rettungswagen nicht mehr zu ihrem Einsatzort gelangen konnten, weil die unzähligen Scherben auf den Straßen die Reifen platzen ließen. Danach sei allen Beteiligten klar gewesen, dass es so nicht weitergehen kann. „Die Leute sollen ausgelassen feiern können, ohne Bedenken wegen des Verletzungsrisiko haben zu müssen.“, betonte Kahlen.

Peter Brings berichtete von eigenen negativen Erfahrungen mit Glasbruch. „Wir haben das auch selber erlebt, als wir mal hier auf den Platz wollten und nicht weiterkamen, weil die Reifen aufgeschlitzt wurden.“ Keyboarder Kai Engel betonte, dass sich die Bandmitglieder auch weniger Sorgen um ihre eigenen Kinder machen müssen, wenn ohne Glas gefeiert wird. Als Teil des Feierns in Köln unterstützt die Band die Aktion gerne.

Wie Stadtdirektor Kahlen mitteilte, hat die Stadt Düsseldorf das Konzept mittlerweile übernommen, nachdem Ordnungsbeamte aus Düsseldorf am 11.11. in Köln mitgearbeitet hatten und Erfahrung mit dem glasfreien Feiern sammeln durften. Zufrieden zeigte sich Kahlen auch mit der Akzeptanz der Aktion in der Bevölkerung. Die Ordnungsbeamte erhalten überwiegend positive Rückmeldungen und geraten kaum in Konflikte mit den Feiernden, so Kahlen.

Autor: Christian Bauer
Foto: Die Band „Brings“ vor dem neuen Plakat.