Köln | Die IG Belgisch Grün, Initiative Maastrichter Straße, Pro Stadtgarten und die Bürgerinitiative Brüsseler Platz – allesamt Interessenvertretungen von Anwohnern des belgischen Viertels und dem angrenzenden Stadtgartenviertel – machten am 6. Juli unter dem Motto „Vier fürs Veedel“ mit einem Infostand am Brüsseler Platz auf ihre Situation aufmerksam. Rund 450 Unterschriften von Anwohnern liegen laut der Initiatoren nun vor, die sich hauptsächlich über „unerträglichen Lärm und Müll“ beschwerten. Die vier Interessengemeinschaften unter Leitung eines Kölner Rechtsanwalts fordern eine Erhaltungssatzung für beide Viertel, womit Nutzungsänderungen von Geschäften aber auch Wohnungen genehmigungspflichtig würden. Damit, so die Initiatoren, wären Kneipen, Diskotheken und Kioske beispielsweise nicht mehr so einfach zu eröffnen. Mittelfristiges Ziel sei es ein Bebauungsplan.

Erstaunlich viele junge Menschen seien unter den Unterzeichnenden: Familien mit kleinen Kindern und Anwohner, die einen Schlafraum zur Straße hin hätten oder über eine Baulücke im Hinterhof von dem Lärm in ihrem Schlaf erheblich beeinträchtigt würden. Nicht jeder habe das Geld, sich eine teure Wohnung mit Innenhofschlafzimmer zu kaufen oder zu mieten.

Einhellige Meinung der meisten Anwohner sei, so die vier Interessengruppen, dass die Verantwortlichen in der Verwaltung die Ängste und Nöte der Anwohnerschaft in diesem Gebiet nicht genügend ernst nähmen. „Wir wollen jetzt und auch in Zukunft hier wohnen, leben und wohlfühlen.“, so die Initiatoren von „Vier fürs Veedel“. Man wolle endlich eine Perspektive sehen für das Viertel ohne Lärm, Dreck und immer mehr Dauerevents. Auf den Ringen achte man mit entsprechend großer Präsenz auf Qualitätssicherung. Das fordere man auch für das Belgische Viertel sowie das Stadtgartenviertel.

Viele Anwohner beklagten, sie könnten nicht mehr schlafen, müssten aber am nächsten Tag wieder arbeiten oder lernen. Das halte man auf Dauer nicht durch, so die Macher von „Vier fürs Veedel“. Fast alle berichteten, dass ihre Anrufe bei den städtischen Stellen oder der Polizei sehr unzureichend bearbeitet würden. Da sei richtiger Frust zu spüren. Viele gäben nach mehreren Versuchen auf. Fazit: Hier müsse ganz erheblich nachgebessert werden bei den städtischen Stellen, so die vier Initiativen. Es reiche nicht, nur eine Lärmstreife für das gesamte Kölner Stadtgebiet zu besetzen, die erst nach Stunden eintreffe, wenn die Störer längst schon wieder weiter gezogen seien.

Autor: dd