Köln | Land in Sicht für die sanierungsbedürftige ehemalige Wagenhalle des Bürgerzentrums Alte Feuerwache: Auf seiner jüngsten Sitzung beschloss der Rat der Stadt Köln deren Ausbau zu einer multifunktional nutzbaren Kultur-, Kunst- und Ausstellungshalle. Die Baukosten sind mit 1,2 Millionen Euro veranschlagt, 540.000 davon kommen aus einem Landes-Förderprogramm.

Geplant ist, einen öffentlichen, nichtkommerziellen Ort insbesondere für interkulturelle Kunst- und Kulturprojekte zu schaffen wie Ausstellungen, Tanz- und Theatervorstellungen, Lesungen oder Konzerte. Die dem Innenhof zugewandte Seite der Wagenhalle bleibt als Graffitiwand erhalten. Die Planung erfolgt in enger Abstimmung mit dem Trägerverein „Bürgerzentrum Alte Feuerwache“ und unter beteiligung von Akteuren der freien Kunstszene.

Das heute unter Denkmalschutz stehende Ensemble wurde 1890 fertig gestellt und diente bis 1978 der Feuerwehr als Hauptfeuerwache. Die 1977 gegründete Bürgerinitiative„Bürgerzentrum Alte Feuerwache“ kämpfte gegen den vom Rat schon beschlossenen Abriss mit dem Ziel, daraus ein selbstverwaltetes Bürgerzentrum zu machen. Erst 1985 gab der Rat dazu grünes Licht – gegen die Stimmen der SPD, die ein kommunal-bürgerschaftliches Modell befürwortete. Nachdem die Stadt anfangs für rund 90 Prozent der Betriebskosten aufkam, ist ihr Anteil auf heute weniger als diee Hälfte gesunken.

Den Großteil der Kosten trägt heute der Verein aus eigenen Einnahmen. Die Alte Feuerwache hat sich zu einem wichtigen Kultur- und Sozialzentrum weit über das Agnesviertel hinaus entwickelt. Für die marode, wegen Baufälligkeit lange gesperrte Wagenhalle hatte sich schon einmal ein Investor gefunden, der sie mit teuren Künstlerresidenzen aufstocken wollte – was aber letztlich abgelehnt wurde.

Autor: ehu | Foto: ehu
Foto: Von außen bunt, von innen marode: Jetzt soll die Wagenhalle des Bürgerzentrums Alte Feuerwache gründlich saniert und multifunktional nutzbar gemacht werden.