Köln | Am 5. November startet das Vergabeverfahren für Baugruppen auf dem Clouth-Gelände in Köln-Nippes. In einem mehrstufigen Auswahlverfahren bestimmte am Ende ein unabhängiges Gremium über die Vergabe der Grundstücke für rund 90 Wohnungen. Im Clouth-Quartier sind zurzeit die Abriss- und Bodensanierungsarbeiten im vollen Gange. Auf dem Areal sollen dann 2.500 Menschen leben und 500 bis 1.000 Personen arbeiten.

Auf dem Gelände der ehemaligen Gummiwerke Clouth im Kölner Stadtteil Nippes sollen verschiedene Wohnformen entstehen. Deshalb sollen auch etwa sieben private Baugruppen zum Zuge kommen, die insgesamt rund 90 Wohnungen errichten könnten. Weil die Nachfrage nach dieser Wohnform sehr viel höher ist als die Anzahl der dafür vorgesehenen Grundstücke, erarbeitete der Projektentwickler des Geländes, die moderne stadt GmbH, zusammen mit dem Haus der Architektur Köln (hdak) ein Konzept für ein mehrstufiges Auswahlverfahren. Dieses startet heute und endet nach drei Phasen im Dezember 2014 mit dem Abschluss der Grundstückskaufverträge.

Die Baugruppen können sich bis zum 10. Januar für die Teilnahme an dem Verfahren zur Vergabe der Grundstücke bewerben. Bei dieser Prä-Qualifikation müssen sich mindestens sechs Personen zu einer Baugemeinschaft zusammengefunden haben und 25 Prozent der Grundstücksfinanzierungskosten nachweisen. Zwischen der Prä-Qualifikations- und finalen Optionsphase steht die Auswahlphase, in welcher die für die zweite Runde erkorenen Baugruppen ihr Projekt zwischen Ende Januar und Ende April 2014 konkretisieren müssen. Zu diesem Zeitpunkt muss mindestens die Hälfte der Baugruppenmitglieder feststehen, die nunmehr 50 Prozent der Grundstückskosten nachweisen müssen. Diese liegen für Flächen, bei denen die Gärten Richtung Norden liegen, bei 850 Euro pro Quadratmeter; bei Freiflächen in Südlage bei 950 Euro.

Über die Auswahl befindet im Mai ein Gremium aus Experten. Diese stammen zum Teil aus Städten mit einem hohen Baugruppen-Anteil wie Hamburg, Stuttgart und Tübingen. Ferner soll ein Mitglied des Kölner Gestaltungsbeirats in der Jury sitzen. Die Zusammensetzung steht noch nicht definitiv fest. Klar ist hingegen, dass moderne Stadt und hdak keine Vertreter ins Auswahlgremium entsenden. Die Initiatoren rechnen mit 30 bis 40 Baugruppen-Bewerbungen.

Im Frühjahr sollen die Bauarbeiten für die ersten Wohnhäuser mit 90 Eigentumswohnungen beginnen. Das Gelände wird von Südosten nach Nordwesten bebaut. Denn im Süden und Osten grenzt es an den Johannes-Giesberts-Park und vorhandene Gebäude, so dass nach Fertigstellung der ersten Bauabschnitte die Clouth-„Pioniere“ von möglichst wenig Baulärm betroffen sind. Die Baugruppen könnten im Frühjahr 2015 mit ihren Baumaßnahmen starten. Die letzten Arbeiten sollen 2018 abgeschlossen sein.

Autor: nm, hdak