Köln | Die Fallzahlen der bestätigten Infizierten mit dem Coronavirus in Köln steigen nicht mehr so stark an wie noch vor ein paar Tagen. Auch im Land NRW gibt es mehr Infizierte. Allerdings steigt die Zahl der Menschen, die in Köln in stationärer Quarantäne sind. Und es gibt neue Verbote in Köln.

Köln zählt heute am 23. März um 16 Uhr insgesamt 857 bestätigte Fälle von Coronavirus. 30 Menschen sind derzeit in stationärer Quarantäne. Drei von diesen Menschen, so die Stadt hielten sich allerdings wegen anderer Erkrankungen in Kliniken auf. Zehn Menschen liegen derzeit auf Intensivstationen und 91 Menschen konnten die Quarantäne wieder verlassen.

Neue Verbote der Stadt Köln

Seit heute dürfen alle ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen der Stadt Köln nicht mehr betreten werden. Dies, so die Stadt, geschehe zum Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner, da diese zu dem Kreis der Hochrisikopatienten zählten. Das Verbot gilt für Lieferanten und Besucherinnen und Besucher. Von dieser Regelung darf nur abgewichen werden, wenn Angehörige sterbende Patienten besuchen möchten. Lieferanten müssen an einer vorher festgelegten Stelle ihre Waren abgeben.

Appell an die Familien

Die Stadt bittet alle Familienangehörigen ältere Menschen, die zu Hause leben nicht mehr zu besuchen. Dieser Appell richte sich auch an Freunde und Bekannte.
Das Ordnungsamt habe nur in wenigen Fällen Gaststätten schließen und Versammlungen in der Öffentlichkeit auflösen müssen. Vereinzelt kam es immer noch zur Nichteinhaltung des Betretungsverbotes von Spielplätzen.

Die Situation in NRW

In Nordrhein-Westfalen sind 8.011 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, so die Meldung des Gesundheitsministerium heute mit Stand 10:45 Uhr. Insgesamt verstarben bis zu diesem Zeitraum 40 Personen an den Folgen von COVID-19. Am stärksten betroffen ist nach wie vor der Kreis Heinsberg mit 984 Fällen, gefolgt von Köln mit 809 Fällen. Mit deutlichem Abstand von 513 Fällen folgt Aachen und die Städteregion Aachen.
Gesundheitsminister Laumann gab heute auch bekannt wie viele Menschen in den Kliniken in NRW sind. Seine Zahlen beruhen auf einer App, die das Ministerium entwickelte. Krankenhäuser und Kliniken müssen hier ihre Situation und Daten melden. Aktuell sind dort zwei Drittel der Kliniken in NRW erfasst. Auf dieser Basis befinden sich aktuell 443 Menschen in stationärer Behandlung wegen COVID-19. 146 Menschen auf einer Intensivstation und 121 werden beatmet. Aktuell stehen auf dieser Datenbasis in NRW 6.148 Intensivbetten zur Verfügung und 4.223 Betten mit Beatmungsmöglichkeit.

Laumann äußerte sich auf Nachfrage dieser Internetzeitung zu den unterschiedlichen Zahlen zwischen Robert-Koch-Instituts (RKI) und den Zahlen der Landesregierung. Das läge an den unterschiedlichen Meldewegen. Das RKI gab heute bekannt, dass es erst wieder am Mittwoch verlässliche Zahlen veröffentlichen will. Die Daten des Landes NRW erfasse die Daten aller 54 Gesundheitsämter aller Landkreise und kreisfreien Städte, versicherte Laumann. Diese Zahlen melde das Gesundheitsministerium des Landes NRW über das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG) an das RKI. Für die Einschätzung der Lage nutze das Land NRW seine eigenen Zahlen und nicht die des RKI. Auch in der täglichen Lagebesprechung um 16 Uhr zwischen Bundesgesundheitsministerium und den Landesgesundheitsministerien sei die Grundlage für Entscheidungen die Zahlen der Länder. Das RKI sei Teil dieser Besprechung, so Laumann.

Autor: Von Redaktion