Köln | Die Bundesmarine wird fünf neue Kriegsschiffe der Korvettenklasse in Dienst stellen. Eine von ihnen wird wieder den Namen der rheinischen Metropole Köln tagen. Das letzte Kriegsschiff mit dem Namen „Köln“ war eine Fregatte F 211 „Köln V“ der Bremenklasse, die auch in der Atalanta-Mission am Horn von Afrika eingesetzt war und Jagd auf Piraten machte. 

Das erste Kriegsschiff mit dem Namen der Stadt war der Kleine Kreuzer „SMS Cöln“ der damals noch kaiserlichen Kriegsmarine. Das Schiff lief 1909 vom Stapel und wurde von den Engländern am 28. August 1914 vor Helgoland versenkt. In der Eigelsteintorburg befindet sich eine kleine Gedenkstätte und hoch oben hängt das Kutterwrack der „SMS Cöln“. Nur der Heizer Adolf Neumann, ein Kölner, überlebte. Die Fregatte Köln wurde 2012 nach 33 Jahren auf See außer Dienst gestellt.

Die Bundeswehr stellte fest, dass sie sich für die Schiffsnamen entlang der Linie ihres neuen Traditionserlasses befindet, wenn sie Schiffsnamen wählt die aus ihrer eigenen Geschichte stammen. Neben „Köln“ wird es auch eine Korvette „Emden“, „Karlsruhe“, „Augsburg“ und „Lübeck“ geben. Die Korvetten gehören zur „Braunschweig“-Klasse Typ K130. Der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause (62), übermittelte am 30. Juli auch der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker die Entscheidung zur Namensgebung. Die Stadt Köln äußerte sich zu dem Vorgang noch nicht.

Der Bau der fünf neuen Schiffe verläuft zeitlich gestaffelt und entsprechend dieser Reihenfolge werden sie auch getauft. So beginnt der Stahlschnitt für die neue Korvette „Köln“ im Januar 2019, ihre Kiellegung ist für den April 2019 geplant. Darauf folgen „Emden“, „Karlsruhe“, „Augsburg“ und „Lübeck“, deren Kiel voraussichtlich im Dezember 2020 gelegt wird.

Autor: Andi Goral
Foto: Die Schiffsglocke der Fregatte „Köln“, die bis 2012 37 Jahre lang geläutet wurde. Die Stadt Köln erhielt die Schiffsglocke als Dauerleihgabe.