Köln | Die #Coronahilfe Gruppe Köln fordert von der Stadt Köln Gabenzäune zu unterstützen und diese nicht zu verhindern. Als Vorbild nennt die Gruppe einen Gabenzaun in Oberhausen Sterkrade, den ein Karnevalsverein einrichtete. Die Kölner Aktivistinnen und Aktivisten kritisieren, dass in Köln die Gabenzäune aus „Hygienegründen geräumt“ würden. Die Stadt Köln verweist auf die stadtweite Tafel-Hotline und lehnt Gabenzäune aus „Hygienegründen“ und Fragen der „Lebensmittelsicherheit“ ab.

„Radio Oberhausen“ berichtet über einen Gabenzaun in Oberhausen-Sterkrade. Den haben Karnevalisten aus Bauzäunen aufgestellt, mit klaren Hinweisen für die, die dort eine Tüte aufhängen und die, die Sachen abholen. Nicht nur die Einhaltung des Mindestabstandes von 1,5 Metern wird gefordert, sondern auch ein Hinweis gegeben, was aufgehängt werden kann: „Bitte nur Tüten mit haltbaren Lebensmitteln, Hygieneartikeln (Seife, Taschentücher, etc) zur Verfügung stellen. Tiernahrung ist auch möglich. Die Tüte sollte transparent sein. Ansonsten bitte den Inhalt auf die Tüten schreiben.“ In Oberhausen scheint die Stadtverwaltung die Gabenzäune zu tolerieren.

Die #Coronahilfe Gruppe Köln schreibt: „Bundesweit machen Stadtverantwortliche, Nachbarschaftsnetzwerke und Bedürftige hervorragende Erfahrungen mit den Installationen, da sie die Hygiene verbessern und Menschen vor dem Verhungern retten.“ Zudem macht die Initiative darauf aufmerksam, dass die Gabenzäune Patinnen und Paten haben, die auf die Hygiene, aber auch die Haltbarkeit der Lebensmittel achteten, da Datum und Uhrzeit auf die Gabentüten geschrieben werden sollten.

Die Stadt Köln nennt als Gründe, warum sie Gabenzäune nicht legitimieren will in einer Anfrage, die die „Bild“-Zeitung an die Stadt richtete, dass „Hygiene“ und „Lebensmittelrecht“ dem entgegenstehen. Die Stadt sagt, dass Gabenzäune ähnlich einzuordnen seien, wie das schon diskutierte Foodsharing. Sozialdezernent Rau ist der Auffassung, dass Lebensmittelsicherheit und Infektionsschutz an den Gabenzäunen nicht gewährleistet sei. Gleichwohl lobt er die große Solidarität und kreativen Ideen. Rau stellt zudem fest, dass Gabenzäune für den Zusammenhalt der Menschen in Köln ein gutes Zeichen seien. Die Stadt verweist auf die Kölner Tafel, die unter 0221/35 10 00 zu erreichen sei. Die Stadt selbst wird die Gabenzäune in Köln, etwa durch ihr Ordnungsamt nicht räumen lassen, sondern bat die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln, die Gabenzäune „abzuräumen“.

„Wir fordern die Stadt Köln auf, die Gabenzäune zu unterstützen und nicht zu verhindern,“ so Kim Wolnosc für die #CoronaHilfe Gruppe Köln und weiter: „Gabenzäune verbessern die Hygienebedingungen und retten Menschen vor dem Verhungern.“

Autor: Von Redaktion