Köln | Die Unterkunft für Geflüchtete im ehemaligen Bonotel ist fertig und kann bezogen werden. Heute stellte die Stadt Köln das Haus der Öffentlichkeit und interessierten Ratsmitgliedern vor. Rund 9,2 Millionen Euro investierte die Stadt Köln. Maximal 150 Geflüchtete kann das Haus aufnehmen. Ab Mittwoch ziehen die ersten Flüchtlinge in das ehemalige Hotel dessen Charakter immer noch erkennbar ist. Der Videobericht zeigt Eindrücke aus dem sanierten ehemaligen Bonotel und der Leiter des Amtes für Wohnungswesen der Stadt Köln Josef Ludwig stellt sich den Fragen dieser Kölner Internetzeitung.

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Keinen Werbetafel erinnert an den früheren Bestimmungszweck des roten Gebäudes in der Bonner Straße. Wer allerdings durch den Eingang schreitet, dem schreit der ganze Charme der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts immer noch entgegen. Spiegel, falscher Marmor, falsches Gold und alles überbordend für die Inneneinrichtung genutzt. Auch die ehemalige Rezeption steht noch mit den Fächern für die Schlüssel und die Briefe der Gäste. Auch die Zimmer haben noch Nummern und die typischen Hotelschlüssel. Dort wo immer noch der Schriftzug „Piano Lounge“ prangt, den der Leiter des Amtes für Wohungswesen der Stadt Köln Josef Ludwig umgehend abmontiert haben will, residiert jetzt das Rote Kreuz und die Adlerwache.

Maximal 150 Menschen können hier untergebracht werden. Es gibt 93 Zimmer in Einzel- oder Doppelbelegung. Ab Mittwoch ziehen nur Männer ein, die bislang in einer Katastrophenschutzeinrichtung in der Boltensternstraße untergebracht sind. Die Zimmer haben, wie für ein Hotel üblich, Dusche und WC. Auch Männer mit besonderem Ruhebedarf, die etwa eine Schule besuchen und lernen wollen, sollen hier untergebracht werden. Im ehemaligen Speisesaal wird eine Gemeinschaftsverpflegung angeboten. Betreut wird die Unterkunft vom Deutschen Roten Kreuz. Bewacht wird das Objekt 24 Stunden lang durch die Adlerwache.

Am 4. September 2015 begann die Stadt Köln mit den Baumaßnahmen, die am 31. Juli beendet wurden. Die Stadt hat das Haus im Rahmen einer Zwangsversteigerung für 5,8 Millionen Euro erworben. Die Stadt legt Wert darauf, dass der Kaufpreis rund 1,1 Millionen Euro unter dem ermittelten Verkehrswert liege. Nach dem Kauf wurde festgestellt, dass das Gebäude Schäden an den Trinkwasserleitungen aufwies und der Brandschutz nicht gegeben war. Insgesamt sanierte die Stadt für 3,4 Millionen Euro. Insgesamt habe die Stadt Köln 9,2 Millionen Euro aufgewendet und bezahlt.

Das Gebäude so die Stadt habe eine Nutzfläche von 5.282 Quadratmetern. Die Stadt sagt, dass es wirtschaftlicher gewesen sei das Bonotel zu kaufen und zu sanieren, als wenn sie eine entsprechend große Fläche für 13 Euro pro Quadratmeter angemietet hätte. Für den Zeitraum von 20 Jahren habe die Stadt so 6,5 Millionen Euro gespart, heißt es in einem Schreiben. Insgesamt betreut die Stadt Köln aktuell 11.127 Flüchtlinge. Davon 3.466 in Wohngebäuden, 1.067 in Systembauten, 2.536 in Pensionen und Hotels, 1.322 in mobilen Wohneinheiten und 2.736 in Notunterkünften.

Autor: Andi Goral