Am heutigen Samstag wird der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zur offiziellen Eröffnung der Ditib-Moschee in Köln erwartet. Am rechten Rheinufer und am Ebertplatz haben sich bis zum Mittag mehrere Hundert Gegendemonstranten versammelt. Der Protest verläuft friedlich, auch weil Anhänger und Gegner des türkischen Machthabers räumlich getrennt sind.

Auf der Deutzer Werft und am Ebertplatz waren es mehrere Hundert, vielleicht jeweils 1.000 Personen, die gegen den Staatsbesuch des türkischen Staatspräsidenten protestierten. An beiden Plätzen sorgten zahlreiche Ordner der Veranstalter dafür, dass nichts Unerlaubtes auf die Demonstrationsfläche kam. Aufgrund der vielen Absperrungen füllten sich beide Flächen allerdings erst langsam. Angemeldet waren 3.000 (Ebertplatz) bzw. 5.000 (Deutzer Werft).

Rund um die Moschee sorgten starke Einsatzkräfte der Polizei dafür, dass das Gelände weiträumig abgesperrt wurde. So wurde beispielsweise die Innere Kanalstraße ab der Vogelsanger, sowie von der anderen Seite ab der Subbelrather Straße gesperrt. Tags zuvor hatte die Stadt als Genehmigungsbehörde dem „Zweckveranstalter“ Ditib eine Veranstaltung vor der Moschee versagt, da gleich zwei Sicherheitskonzepte auf Anraten der Polizei kein Plazet erhielten. Die Ditib nahm daraufhin ihre Einladung in den sozialen Medien wieder zurück. Bis zum Mittag versammelten sich einige Hundert Anhänger Erdogans an den Absperrzonen. Die Stimmung dort blieb zwar angespannt, aber bislang friedlich. Und auch hier waren es deutlich weniger als zunächst befürchtet.

Sämtliche kommunalen Behörden sowie die Einsatzleitung der Polizei stehen in intensivem Austausch. Vor allem ein direktes Aufeinandertreffen von Befürwortern und Gegnern gilt es zu verhindern. An oberster Stelle aber steht die Sicherheit des türkischen Staatspräsidenten. Der traf gegen 14:15 Uhr am Flughafen Köln/Bonn ein und sprach zunächst mit dem NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet, bevor er nach Köln-Ehrenfeld fahren wird.

Autor: Ralph Kruppa | Foto: SW
Foto: Anhänger des türkischen Präsidenten Erdogan auf der Venloer Straße.