Köln | An der Kölner Kaimauer mitten in der Altstadt hat ein Floss festgemacht. Es liegt bei 2,90 Meter Wasserstand tief unten und ein wenig versteckt. Das Floss war aber nicht zum Spaß von Trier über die Mosel, bei Koblenz in den Rhein und dann mit Ziel Köln unterwegs, sondern eine Protestfahrt gegen die Urantransporte mit der Bahn, die auf den zu den Flüssen parallel liegenden Bahntrassen, zumeist unbemerkt von der Öffentlichkeit durchgeführt werden. 12 Aktivisten von contrAtom und Robin Wood wollen mit der Floßfahrt auf die Transporte aufmerksam machen, die auch Brennstoff für die maroden Reaktoren Thiange 2 und Doel 3 liefern, gegen die am Sonntag eine Menschenkette stattfindet.

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Auf der Kaimauer zwischen Rollbrettfahrern, chinesischen Touristen und schlendernden Kölnern stehen die Aktivisten von contrAtom und Robin Wood, essen Salat und verteilen Informationsbroschüren. Viele bleiben stehen, die Menschen informieren sich über die Aktion und über die Urantransporte. Manche lehnen sich über die Kölner Altstadtreling und blicken tief hinunter auf den Rhein, wo ein kleines Floß auf den Wellen hin und hergeworfen wird. 12 Aktivisten sind mit dem Floß seit 10. Juni von Trier auf der Mosel in Richtung Köln gestartet.

Die Aktivisten des Informationsnetzwerkes gegen Atomenergie schreiben, dass der Start in Trier sehr passend war, denn genau an diesem Tag rollte ein Zug mit Uranerzkonzentrat durch Trier. Die Aktivisten dokumentierten die Durchfahrt in Nittel mit Video. Es war Yellow Cake aus Namibia, dass mit dem Schiff „Blue Master II“ aus Namibia nach Hamburg transportiert wurde.. Die Fahrt führte, so die Aktivisten, die mit ihrem Netzwerk die Atomtransportzüge spotten, von Hamburg über Münster, Hagen, Köln, Bonn, Koblenz nach Trier und soll als Zielort Narbonne haben. Mit diesen Transporten wird die Versorgung der Atomanlagen auf der ganzen Welt, aber auch der maroden Meiler in Tihange 2 und Doel 3 sichergestellt. Zudem sorgen sie für schwere Schäden in den Abbaustaaten, wie Namibia.

Einige der Aktivisten werden sich an der Menschenkette von Aachen nach Tihange beteiligen. Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat für die Menschenkette die Schirmherrschaft übernommen und viele Parteien in Köln rufen die Kölner auf, sich zu beteiligen.

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Autor: Andi Goral