Köln | Die Pflanzstelle, seit Jahren auf der Industriebrache in Kalk ansässig, befürchtet nach der Vorstellung der Pläne für die Hallen Kalk [report-K berichtete], ihren Fortbestand gefährdet. Die Pflanzstelle sieht sich selbst als „ein offener, unkommerzieller, gemeinschaftlicher Garten.“

Die Pflanzstellen-Aktivisten beklagen, dass sie zum dritten Mal innerhalb weniger Jahre umziehen müssen die Fläche kleiner sei und die bisherige Nutzung stark einschränke. Die Aktivisten: „Leider sehen alle vorgestellten Entwürfe eine Verlegung und Reduzierung der Pflanzstelle vor, obwohl die Schule an andere Standorte gelegt wird. Mit der Begründung, dass sich die Umnutzung des Gebietes wirtschaftlich rechnen müsse, werden die bestehenden Freiflächen für möglichst viel Bebauung verplant. Auch unabhängig davon, dass wir eine dieser Flächen nutzen, sprechen wir uns für den Erhalt möglichst vieler unversiegelter Flächen aus. In Kalk herrscht Grünraummangel und der bestehende Grünraum ist umkämpft, wie man an der Diskussion um „Leinen los im Kalker Friedhof“ bereits miterleben konnte. In Gesprächen mit einigen Planungsteams wurde zudem bestätigt, dass auch eine weniger dichte Bebauung wirtschaftlich wäre. So stellt sich die geplante Verdichtung für uns nur als ökonomisches Auspressen des Stadtteils dar, was nicht den bisherigen Bewohnerinnen zugute kommt.“

Die Aktivisten der Pflanzstelle wollen Ihre bisherige Arbeit erhalten wissen. Sie wollen nicht zu einem Schulgarten reduziert werden und sehen darin eine Interessenskollision. Dem urbanen Gartenbereich an der Halle 77 sprechen sie die nötige Fruchtbarkeit ab. Dazu gehen die Aktivisten von Problemen durch die heranrückende Wohnbebauung und den dadurch einzuhaltenden Lärmschutz aus oder, dass Teile der Pflanzstelle bei den bisher vorgestellten Planungen, nicht den Vorgaben der Stadt Köln entsprächen.

Weiter heißt es in der Mitteilung der Pflanzstelle: „Eine Verlegung der Pflanzstelle gefährdet die, über knapp sieben Jahre aufgebaute, nachbarschaftliche Einbindung. Der Gemeinschaftsgarten Pflanzstelle wird zu 100% ehrenamtlich getragen. Das hohe Engagement der Nutzenden resultiert allein aus innerer Motivation. Die Pflanzstelle kostet die Stadt nichts. Wir zahlen Miete und müssen uns zudem um die Pflege des kompletten Zaunbereichs der Brache, auch außerhalb des von uns gemieteten Bereichs, kümmern.“

Die Aktivisten hoffen nun auf eine Planung, die auch ihre Interressen berücksichtigt.

Autor: ag